Bericht vom Bau-, Mobilitäts- und Klimaausschuss vom 16.03.2021

Spielplatz – Entwurfsidee geht in die Ausführungsplanung

Der Entwurfsidee des Architekten für den Ersatzspielplatz Ecke Kirch-/Goethestraße stimmte die Ausschussmehrheit zu. Damit kann die weitere Ausführungsplanung starten. Aus den vielfältigen Wunschlisten von Kinderkrippe, den Kindergärten und auch dem Pumphaus konnte der Planer die Elemente für die Gestaltung auswählen. So sollte allen Altersklassen ein ansprechendes Spielangebot zur Verfügung stehen und dieser innerörtliche Spielplatz auch ein Mittelpunkt des Miteinanders werden. Nebenbei sei bemerkt, dass vielleicht die Diskussion zum Baumerhalt auch dazu geführt hat, dass der Planer ausdrücklich die geänderte Wegführung auf diesem Gelände anpasste, um die Bäume im Wurzelbereich nicht zu schädigen. Das finden wir gut.

Bauanträge – unterschiedliche Beispiele

Hervorzuheben ist, dass einer Bauvoranfrage im Wingert nicht zugestimmt wurde. Die Begründung beruht auf der Planung eines massiven Baukörpers mit einer übergroßen bebauten Grundstücksfläche. Die Notwendigkeit, Wohnraum (und Mehrwert) zu schaffen, lässt bei mancher Planung viele Grenzen fallen. Leider haben im Wingert schon mehrere vergleichbare Bausünden das homogene Erscheinungsbild negativ verändert. Ein weiterer Bauantrag (ebenfalls im Wingert) wurde hingegen positiv bewertet. Es wurde lobend die Wiederaufbauplanung mit annähernd gleichem Baukörper (Grundfläche und Satteldach) an gleicher Stelle erwähnt. Dieses Beispiel zeigt, dass auch mit Augenmaß für das Umfeld gebaut werden kann. 

Noch mehr Verkehr? – Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren Erneuerung Mainbrücke Mainflingen

Der Sammelstellungnahme der Gemeinde Kleinostheim zu dem laufenden Planfeststellungsverfahren haben wir nicht zugestimmt, da wir dem Beschluss, mehr als die geplanten 4 Spuren zu fordern, nicht folgen konnten. Dies ist angesichts der zu erwartenden und geforderten Verkehrswende kein zukunftsorientierter Einwand. Besonders am Beispiel der B8-Sanierung 2018 konnte belegt werden, dass eine Umfahrung für den kompletten Durchgangsverkehr möglich war. Für uns alle bedeutet es, das Ziel voranzutreiben, die B8 zu einer unattraktiven Straße für Durchgangsverkehr umzugestalten. Die weiteren Einzeleinwände, wie einer unvollständigen Vorlage (Brücke ist nur als Entwurf vorgelegt), einem fehlenden Schallgutachten und Vorbehalte gegen vorgesehene Ausgleichsflächen, haben wir mitgetragen.

Radfahrer*innen fahren weiterhin am Randbereich weiter

Eine Fülle von aktuellen Förderungsmöglichkeiten für die Aufwertung der Fahrradinfrastruktur (z.B. Mainufer mit Radweg) wurde von der Verwaltung detailliert vorgetragen. Doch möchte man das Untersuchungsergebnis der noch nicht beauftragten Schnellradwegverbindung AB-HU erst abwarten, um keine voreiligen falschen Schlüsse zu ziehen. Auch die möglicherweise nicht ausführbaren technischen Anforderungen aus den Vorgaben für Radwege wurden als Ausführungshürden aufgeführt. Somit wird von Seiten der Verwaltung in nächster Zeit für Radfahrer*innen nichts vorangehen. Wie vorher im HVA wurde das Thema Radwege drittrangig behandelt. Wir hätten uns gewünscht, dass, zumindest im Ansatz, der deutliche Wille gezeigt worden wäre, sich jetzt aktiv der Thematik zu widmen. Wir bleiben dran.

Teilnahme an der Aktion Stadtradeln

Einstimmig wurde die Teilnahme an der Aktion Stadtradeln 2021 beschlossen. Schade, dass nach den im HVA und BMKA behandelten Radthemen diese Teilnahme eher den allgemeinen Eindruck einer Alibiveranstaltung hinterlässt.

Das wäre ein Bürgerbefragung wert

Der Straßenname „Hambergerstraße“ muss weichen. Mit dem Abzug der namensgebenden Firma ist jetzt eine neue Namensgebung erforderlich. Ideen zur Auswahl sind bis jetzt „Benzstraße“, „Rückhecke“ oder „Dieselstraße“. Eine Entscheidung wurde zur nächsten BMKA-Sitzung vertagt. Unser Vorschlag baut auf dem Vorschlag „Benzstraße“ auf: Mit „Bertha-Benz-Straße“ würde eine Frau (nämlich die Ehefrau von Benz, Geldgeberin für ihren Mann und erster Mensch überhaupt, der sich über kürzere Versuchs- und Probefahrten hinauswagte) gebührend geehrt.

Straßensanierung – Transparenz und Planungssicherheit

Nach fast 10 Jahren wird erneut ein Ingenieurbüro mit einer Bestandsaufnahme der Zustandsdaten aller Straßen (ohne Gehwege) beauftragt. Eine daraus entstehende Prioritätenliste wird die Grundlage für Sanierungsmaßnahmen sein. Wir finden es gut, wenn damit eine Transparenz in der Entscheidungsfindung vorgelegt werden kann. Ergänzt wird diese Bewertung mit den regelmäßigen Untersuchungen des Wasser- und Abwassersystems.

Friedolf Bickel, Gemeinderat
friedolf.bickel@gruene-kleinostheim.de


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