Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats,
sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung,
sehr geehrte Zuhörerinnen und Zuhörer,
zunächst möchte ich mich auch im Namen meiner Fraktionskolleginnen Sabine Dornberg und Carla Diehl für die Aufstellung des Haushaltsplans 2025 bei Herrn Selnau und der Verwaltung bedanken.
Besonders unter der gegebenen Personalsituation innerhalb der Verwaltung gebührt dem Kämmerer unser besonderer Dank.
Nun zum Haushaltsplan 2025. Er ist wesentlich geprägt von den Pflichtaufgaben der Kommune. Das war angesichts der weltweiten und bundesweiten Schwierigkeiten nicht anders zu erwarten.
Die Aufgaben einer Kommune sind vielfältig – von der Instandhaltung der kommunalen Versorgung bis zur Infrastruktur und Klimaschutz.
Und leider sind es nicht nur die Wünsche und Ziele einer Verwaltung, eines Gemeinderats oder der Bürgerinnen und Bürger, die die Umsetzung und Erledigung am stärksten beeinflussen.
Es sind vor allem externe Faktoren: Fachkräftemangel, politische Unsicherheiten und wesentlich die wirtschaftliche Entwicklung.
Trotzdem: Kleinostheim steht im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen noch gut da. Das erlaubt uns nach wie vor freiwillige Leistungen bereitzustellen. Sei es das Angebot der Musikschule, die Zuschüsse zu Kitas, der Nachmittagsbetreuung und den Vereinen, einer materiell gut aufgestellten Feuerwehr oder der Betrieb von Maingauhalle & Vitamar.
Es erlaubt uns auch, Wünsche, Ziele und auch Visionen nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Denn nicht alles, nicht jede Entscheidung hängt nur am Geld.
Geld alleine macht nicht glücklich und löst auch nicht alle Aufgaben und Probleme. Vieles kann auch mit wenigen Mitteln bewegt und erreicht werden: Zum Beispiel das Gefühl von Zusammengehörigkeit, der Teilhabe und des Mitgestaltens.
Das Kreuzchen auf dem Wahlzettel ist nicht der einzige demokratische Akt des Handelns. Es gibt sicher Bürger*innen, ob alt oder jung, die gerne im Geschehen aktiv mitwirken wollen, ohne sich dauerhaft an Parteien, Vereine oder Gremien zu binden – vielleicht nur bei bestimmten Aufgaben oder Themen, wie beispielhaft der Gestaltung der Ortsmitte, des Schulhofs oder der Vitamarsanierung.
Bürgerbeteiligung bedeutet, Demokratie aktiv zu leben. Sie bringt fruchtbare Ideen hervor, die die Beratungen des Gemeinderats und der Verwaltung ergänzen.
Und: Sie kann zu einer höheren Akzeptanz unserer Entscheidungen führen und der Politikverdrossenheit entgegen zu wirken.
Mein Appell an uns alle ist deshalb: Mehr Mut und Zuversicht – raus aus dem Elfenbeinturm.
Kleinostheim hat noch die finanziellen Mittel – das zeigt der Haushaltsplan.
Und Kleinostheim hat die kreativen Köpfe, eine lebenswerte Gemeinde zu schaffen und zu erhalten.
Wenn wir mutiger sind und werden. Laden wir sie ein.
Vielen Dank
Friedolf Bickel
für die Fraktion der Grünen/Bündnis 90, OV Kleinostheim
Kleinostheim, 27. März 2025
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