… wer suchet der findet …
Nachdem vor rund 5 Jahren die SPD einen Anlauf genommen hatte, in der Goethestraße einen PKW-Stellplatz in eine Abstellfläche für Fahrräder umzuwandeln, wurde diesmal ein gleiches Ansinnen aus einem Antrag der Grünen im Hauptverwaltungsausschuss abgelehnt. Wie verhält es sich heute im Geschäftszentrum Goethestraße?
Für Autofahrer*innen: schnell erreichbare Parkplätze auf ganzer Länge.
Für Radfahrer*Innen: schwer erreichbare oder gar versteckte Stellplätze.
Sollen Radfahrende verborgen werden, so dass sie hoffentlich nicht weiter auffallen? Hinter der Mauer vom Bäcker oder unterm Ärztehaus ist dieses Ziel erreicht. Auf den umständlich zu erreichenden Stellplätzen vor der Sparkasse und den Geschäften auf der Südseite könnten diese zumindest noch dem einen oder anderen Passanten auffallen.
Thiemo Graf vom i.n.s. (Institut für Innovative Städte) hat es in seinem Handbuch „Radverkehr in der Kommune“ auf den Punkt gebracht: Eine Radverkehrsinfrastruktur muss einladend und auffallend gestaltet sein.
Menschen leiten aus ihrer individuell wahrnehmbaren Umwelt ihre Handlungsoptionen ab. Das bedeutet in diesem Fall, ob mit dem Rad oder Auto gefahren werden kann. Funktion alleine genügt nicht.
Vielmehr wäre die Lust am Radeln zu wecken. Mit gut versteckten Abstellanlagen gelingt dies nicht.
Welche Verkehrsmittelwahl ist in Kleinostheim gewünscht? Wen laden wir mit einer ansprechenden Infrastruktur ein und wofür betreiben wir Marketing?
Diese Fragen müssen in Kleinostheim künftig anders beantwortet werden. Auch wenn jetzt „nur“ die Umwandlung eines PKW-Stellplatzes abgelehnt wurde. Aus einem Stellplatz für ein Auto hätten etwa acht Stellplätze für Fahrräder gewonnen werden können.
Wir bleiben auf alle Fälle dran und werden weiter Überzeugungsarbeit für eine Verkehrswende vor Ort und eine effiziente Flächenverwendung leisten.
Tino Fleckenstein, Sprecher des Ortsverbandes
tino.fleckenstein@gruene-kleinostheim.de
