Fach-Diskussion: Barrierefrei Wohnen Stellen Sie sich vor, Sie möchten ihre Wohnung im oberen Stockwerk betreten, aber es geht nicht so einfach. Denn Sie haben ein gebrochenes Bein, ein Kleinkind an der einen und den Kinderwagen an der anderen Hand, schweres Gepäck oder ihre betagten Großeltern bei sich und plötzlich ist das Erreichen ihrer Wohnung gar nicht mehr selbstverständlich oder nur noch mit fremder Hilfe möglich. Jetzt stellen Sie sich vor, Sie erleben eine solche Situation tagtäglich – dann können Sie in etwa nachvollziehen, wie sich der Alltag für all jene Mitmenschen anfühlt, die eine barrierefreie Wohnung benötigen, um gleichberechtigt am Leben teilhaben zu können. Denn in Deutschland sind nach wie vor nur etwa 2% aller Wohnungen barrierefrei. Wir GRÜNE im Bayerischen Landtag finden: Das muss sich endlich ändern! Inklusives Wohnen heißt, dass Menschen mit Behinderung in barrierefreien und altersgerechten Wohnungen oder zusammen mit Menschen ohne Behinderung in gemeinsamen Wohnprojekten oder Wohngemeinschaften leben. Das ist eine zentrale Voraussetzung für eine inklusive Gesellschaft. Mit Art. 19 der UN-Behindertenrechtskonvention wurde das Recht für Menschen mit Behinderung auf freie Wahl des Wohnorts festgeschrieben. Durch Unterstützungsdienste und persönliche Assistenz soll zudem die vollständige Teilhabe an der Gemeinschaft und die Inklusion im Sozialraum vorangetrieben werden. Die Realität in Bayern sieht anders aus: Noch immer wohnen viele Menschen mit Behinderung in besonderen Einrichtungen – und sind von Gemeinschaft und Gesellschaft isoliert. Bayern ist im bundesweiten Vergleich Schlusslicht, wenn es um inklusives Wohnen geht. Viele Wohnungen sind nur teilweise oder geringfügig barrierereduziert, aber nicht vollständig barrierefrei. Und: Die Ambulantisierungsquote in Bayern liegt weit unter 50 % – im Gegensatz zu anderen Bundesländern. Das wollen wir GRÜNE im Bayerischen Landtag nicht länger hinnehmen. Welcher Maßnahmen bedarf es, um inklusive Wohnformen als Alternative zu stationären Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in Bayern zu etablieren? Welche Hindernisse bestehen, welche Barrieren müssen abgebaut werden? Wie können inklusive Sozialräume für Menschen mit und ohne Behinderung ausgebaut und gefördert werden? Diese und weitere Fragen wollen wir mit Ihnen diskutieren. Wir haben dazu verschiedene Expert*innen eingeladen: – Olaf Cunitz, Leiter der Quartiersentwicklung der GWH Wohnungsgesellschaft Hessen, Bürgermeister und Planungsdezernent der Stadt Frankfurt a.D. – Marlis Weinold, Landesverband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien Bayern e.V. Weitere Gäste sind angefragt. Zudem wünschen wir uns rege Teilnahme von Ihnen als Expert*innen in eigener Sache. Die Veranstaltung ist als Fishbowl barrierefrei konzipiert und wird von zwei Gebärdensprach-dolmetscherinnen in Gebärdensprache übertragen. Wenn Sie Unterstützung benötigen, dann kontaktieren Sie uns bitte im Vorfeld – wir suchen eine Lösung. Wir freuen uns auf einen regen Austausch! Kerstin Celina, MdL, Sprecherin für Soziales, Inklusion und Psychische Gesundheit und Kreisrätin Patrick Friedl, MdL, Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung und Stadtrat in Würzburg Dienstag02.05.202318:00 - 20:30 UhrMartinushausTreibgasse 26Aschaffenburgorganisiert von Grüne Fraktion BayernDownload als ics-Datei