Entscheidung für eine Gedenkstätte NS-Kranken-Morde 04/03/202107/04/2021 Am letzten Donnerstag wurde auf der Gemeinderatssitzung mit übergroßer Mehrheit mit 19 Jastimmen die Aufstellung eines Denkmals in Kleinostheim beschlossen. Das wäre ohne die umfangreichen Recherchen des Kirchenarchivars Edwin Lang und anderer Personen nicht möglich gewesen. Nachdem er im September 2018 erstmals an die Gemeinde herangetreten war, hat er Ende 2020 in der Bürgerversammlung einen entsprechenden Antrag gestellt. Er blieb konsequent an dem Thema dran. Das ist ehrenamtliches Engagement, wie es eine Gemeinde braucht und diese bereichert.Wir danken Edwin Lang und allen anderen Beteiligten, die zu dieser positiven Entscheidung zu einer Erinnerung für die Kleinostheimer Opfer der sogenannten „Euthanasie“ (systematische Massenmorde in der NS-Zeit*) beigetragen haben. Es ist wichtig, die Grauen des 3. Reichs vor Augen zu führen. Es waren Menschen, die aus der Mitte des Ortes gerissen wurden und derer nun gedacht wird.Tino Fleckenstein, Sprecher Grüne KleinostheimBericht hierzu mit Kommentar im Main-Echo *In der Zeit des Nationalsozialismus wurden systematisch etwa 216.000 Menschen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung ermordet. Fünf dieser Ermordeten stammen aus Kleinostheim: Katharina Bender, Wilhelm Brenneis, Ida Disser, Valentin Fürst und Johann Reis. „Wir sind nicht schuld an dem, was geschah. Wir machen uns nur schuldig, wenn wir das Geschehene vergessen.“ Links: Wikipedia: „Aktion T4“Krankenmorde in der Zeit des NationalsozialismusPlanet Wissen: Euthanasie im Dritten Reich (Filmbeitrag mit Dokumentation)Planet Wissen: Euthanasie im Dritten Reich (Text)Bundeszentrale für politische Bildung: Vor 80 Jahren: Beginn der NS-„Euthanasie“-ProgrammeGedenkstätte HadamarFreiburger Hauptfriedhof und die Verantwortung des Gemeinderat:Kommt endlich Bewegung in ein würdiges Gedenken an die Toten der Euthanasiemorde? (Radio Dreyeckland)Für Opfer der „Euthanasie“ 14 neue Namen im Gedenkraum (Stadtanzeiger Ortenau)Wie Hagener Schüler an das Unrecht des Naziregimes erinnern (t-online)
„Es ist an uns Nachgeborenen, die Erinnerung wachzuhalten, denn es gibt kein Verständnis von Gegenwart und Zukunft ohne Erinnerung an die Vergangenheit“, sagte Sigrid Falkenstein, die 2003 zufällig den Namen ihrer Tante Anna Lehnkering, Jahrgang 1915, auf einer Liste von Opfern der „Euthanasie“ im Internet fand. Die Berliner Lehrerin konfrontierte ihren Vater mit dieser Entdeckung und erfuhr: „Sie wurde irgendwann in den dreißiger Jahren in irgendeine Anstalt gebracht und ist irgendwo während des Krieges gestorben.“ https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw04-de-gedenkstunde-490478 Antworten
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