B8-Umfrage: Ergebnisse liegen vor

Der Fragebogen des Grünen Ortsverbands zur Verkehrsbelastung an der B8 wurde ab Februar entlang der Ortsdurchfahrt verteilt. Am Donnerstag, 12. Mai, stellen wir die Ergebnisse auf einer Veranstaltung mit Dr. Markus Büchler (Verkehrsexperte, Landtagsabgeordneter) vor. [-> Präsentation als pdf zum Download]
An dieser Stelle möchten wir Ihnen die Ergebnisse der Befragung vorstellen.

Rücklauf

58 Rückmeldungen hatten wir bis zum 31. März erhalten, davon 21 aus dem Bereich Ortskern, in dem Tempo 30 gilt, und jeweils 18 aus den Abschnitten südlich bzw. nördlich davon. Das ist gemessen an den verteilten 240 Fragebögen ein recht hoher Wert. Zu etwa 80% wird die Immobilie im Eigentum oder Gemeinschaftseigentum bewohnt. 64% der Wohnungen sind mit Lärmschutzfenstern ausgestattet, die meist nach dem Jahr 2000 installiert wurden.

Beiträge zur Veranstaltung: Presse/TV-Links:
– Primavera-TV
– Main-Echo vom 14.05.22

Steigende Verkehrsmengen

Über 90% geben an, dass aus ihrer Sicht die Verkehrsmengen auf der B8 steigen. Mit ursächlich ist seit kurzem das neue Logistikzentrum in der Ossenheimer Straße. Die Verkehrsmengenkarte 2015 weist 670 LKW und 13.540 Fahrten insgesamt in der Ortsmitte pro Tag aus. Im Bereich der Ortseinfahrt von Aschaffenburg wurden im Jahr 2015 Werte von 24.066 Fahrzeugen pro Tag gezählt. Im Landkreis Aschaffenburg ist die Kleinostheimer B8 damit eine der am stärksten befahrenen Ortsdurchfahrten.

Leider liegen die Werte der Verkehrszählungen 2021 noch nicht vor, ebenso wenig die Werte, die für den Verkehrsentwicklungsplan der Gemeinde erhoben wurden. Hier verzögert sich die Fertigstellung des Gutachten seit 2019. In anderen Orten entlang der B8 gibt es ständige automatische Zählungen. Dabei werden Verkehrsmengen für jedes Jahr ermittelt und veröffentlicht. Eine solche zeitnahe Verfügbarkeit von Daten besteht in Kleinostheim leider nicht.

Hohe Beeinträchtigung durch Lärm

Über 80% der Befragungsteilnehmer*innen beklagen jeweils hohe Lärmwerte am Tag und Schlafstörungen aufgrund des Verkehrslärms.

Gefahrensituationen

Bei 39 von 58 Fragebögen wurden Gefahrenpunkte benannt und diese sehr oft in detailreichen Schilderungen der jeweiligen Situation erläutert. Die häufigsten genannte Punkte sind die Gefährdung von Kindern und mangelnde sichere Querungen. Thematisiert wurden darüber hinaus die Schwierigkeiten, mit dem Auto das eigene Grundstück über die Einfahrt zu verlassen. Genannt wurden mehrfach die baulichen Mängel der Straße sowie Geschwindigkeits- und Rotlichtverstöße.

Weitere genannte Gefahrenpunkte

Darüber hinaus erfolgten sehr viele Rückmeldungen zu folgenden Themen:

·           durch parkende Autos blockierte Gehwege. Rollstuhlfahrer*innen müssen auf die Straße ausweichen.

·           gefährliche Überholvorgänge in dem Abschnitt, in dem Tempo 30 angeordnet ist.

·           Extremsituationen mit Martinshorn, hupende PKW etc.

·           LKW mit hohen Fahrgeschwindigkeiten

·           Radfahrer*innen, die auf Gehwegen fahren, da sie sich nicht auf die Straße trauen

·           Starke Gefährdung für Radfahrende aufgrund Verkehrsmenge und Geschwindigkeiten.

·           Poser und Raser, auch bei Tempo 30

Lärmbelastungen

Die Belastung durch durchfahrende LKW steht im Mittelpunkt (55 von 58 Fragebögen). Die Hälfte sieht zudem die Lärmbelastung durch den starken PKW-Verkehr. Immerhin 20 geben an, dass die gegebenen Straßenschäden zu einer Folgebelastung durch Lärm führen. Neben diesen Faktoren werden die z.T. hohen Geschwindigkeiten und Motorräder als Lärmquellen genannt. Auffallend: Es gab mehrere Rückmeldungen, dass Rennen auf der B 8 stattfinden.

Nachtfahrverbot für LKW wird nicht eingehalten

51 von 58 Teilnehmenden antworteten, dass das nächtliche Durchfahrtsverbot für LKW nicht eingehalten wird. Hierzu werden wir Ende Juni eine nächtliche Zählung vornehmen um dies zu quantifizieren.

Wegzugsgedanken

Fast 60% der AnwohnerInnen gaben an, schon einmal über einen Wegzug nachgedacht zu haben. Das wiegt um so schwerer, da die Anlieger meist Eigentümer*innen sind und bei einem Verkauf in der aktuellen Situation deutliche Wertabschläge erleiden.

Vorschläge der Anwohner*innen

Im Fragebogen hatten wir Raum für Vorschläge seitens der Anwohner*innen vorgesehen. Das wurde rege genutzt. Die Anwohner*innen haben verschiedene, sehr konkrete Vorstellungen:

·           Durchgängig Tempo 30 auf der B8 im Ortsgebiet (25 Fragebögen)

·           LKW-Durchfahrtsverbot – auch tagsüber (20)

·           Kontrollen Tempo und des nächtlichen LKW-Durchfahrtsverbots (26)

·           Verbesserung/mehr Querungsmöglichkeiten (10).

·           Bauliche Optimierungen zur Senkung des Tempos (8)

Wie geht es weiter?

Nach dem Termin mit Dr. Markus Büchler am 12. Mai werden wir weitere Vorschläge sammeln und überlegen, welche Akteure eingebunden werden müssen, um eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Mehr dazu im nächsten Blättsche.

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Nächste Woche berichten wir über die Veranstaltung vom 12.05. mit Markus Büchler …