Tempo 30 im Ort: schwierig, aber machbar 04/02/202117/08/2023 Bericht zum Webinar von Dr. Markus Büchler. Wie können wir Tempo 30 in unserem Ort einführen? Darüber informierte Dr. Markus Büchler, Sprecher für Mobilität im Bayerischen Landtag, in einem Online-Seminar. Und mehr als 120 Interessierte nahmen teil. Kein Wunder: Denn in vielen Kommunen klagen Anwohnerinnen und Anwohner über Lärm, Gefahrenstellen und Luftverschmutzung. Kurz, kompakt und informativ ging Büchler auf die Möglichkeiten von Kommunen ein, Tempo-30-Zonen einzuführen, gab aber auch einen Überblick über die vielen Hürden, an denen die Befürworter*innen scheitern können. Die größte Hürde ist die Straßenverkehrsordnung (StVO). Sie gibt unter anderem vor, wo Tempo 30 gelten darf. Selbst wenn also die Gemeinde oder der Gemeinderat für Tempo 30 ist, kann das Landratsamt ein Veto einlegen oder die StVO einen Strich durch die Rechnung machen. Denn nicht über alle Straßen darf die Gemeinde selbst bestimmen. In Kleinostheim ist das zum Beispiel die B8. Es lohne sich trotzdem, so Büchler, sich für Tempo 30 einzusetzen. Tempo 30 schränke den Autoverkehr nur wenig ein, biete aber viele Vorteile: mehr Sicherheit für Fußgänger*innen, Radfahrende und auch Autofahrer*innen, weniger Lärm und weniger Abgase. Sein Appell: Weg von der nur autoorientierten Verkehrspolitik. Die Bundes-Grünen schlagen deshalb vor, die StVO zu ändern, als Regelgeschwindigkeit innerorts grundsätzlich Tempo 30 einzuführen und mehr Mitspracherecht für die betroffene Kommune zu erlauben. Tempo 50 ist dann nur noch die Ausnahme. Bis es soweit ist, werden wir uns vor Ort dafür engagieren, in Kleinostheim möglichst viele Tempo-30-Zonen einzuführen. Für weniger Schilder und weniger Lärm, für mehr Sicherheit und mehr Lebensqualität. Carla Diehl, Gemeinderätincarla.diehl@gruene-kleinostheim.de Den Video-Mitschnitt des Vortrags von Markus findet ihr hier: Weitere interessante Webinarmitschnitten unter: https://www.youtube.com/playlist?list=PLDX2iDB57OhrolxEWNy4NpotChNy4Q2qW Seminarunterlagen als pdfHerunterladen Weitere Beiträge zum Thema Tempo 30 auf unserer Homepage. Straßenübersichtskarten: BAYSIS Wir möchten euch auf unser nächstes Webinar von Dr. Markus Büchler hinweisen: „Die grüne Bahnstrategie“ am 15.02.2021 hinweisen. Matthias Gastel, MdB und Sprecher für Bahnpolitik, wird dabei sein und die Ende Dezember 2020 vorgelegte Bahnstrategie der Grünen im Deutschen Bundestag erläutern.https://markus-buechler.de/termin/webinar-die-gruene-bahnstrategie/
Liebe Kleinostheimer Grüne, Ihr Engagement für Tempo 30 finde ich absolut begrüßenswert. Auf vielen Straße im Ortskern sind 50 km/h nicht vertretbar und stellen insb. für die jüngsten Verkehrsteilnehmer eine hohe Gefahr dar. Genauso wichtig wie kinderfreundliche Geschwindigkeitsbeschränkungen ist die Durchsetzung dieser Vorschriften. Ich wohne beispielsweise in der Bassenser Straße. Hier befindet sich das Seniorenheim, der Kindergarten und die Straße wird von vielen Schulkindern genutzt. Weiterhin leben hier viele Familien mit Kindern. Trotz der Kennzeichnung als verkehrsberuhigter Bereich wird hier systematisch, d.h.von fast allen Autofahrern zu schnell gefahren. Damit Vorschriften nicht ins Leere laufen, sind stärkere Kontrollen oder bauliche Maßnahmen aus meiner Sicht unbedingt erforderlich. Die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten in der Bassenser Straße sind hierfür ein gutes Beispiel. Im Interesse der hier lebenden Kinder bitte ich Sie, sich auch für die konsequente Durchsetzung der Geschwindigkeitsbegrenzungen einzusetzen. DANKE. Joachim Stais Antworten
Herr Stais, ich gebe Ihnen völlig recht. In der Bassenser Straße wäre sogar ein verkehrsberuhgter Bereich anzudenken. Hoffenltlich wird bald die Verkehrswerkstatt fortgeführt, damit hier der Anwohner besser gehört werden. Viele Grüße Olav Dornberg Antworten
In französischen Städten mit Tempo 30 innerorts gab es 2020 70% weniger tödliche Unfälle. Noch besser sind die Ergebnisse in Oslo und Helsinki: Null Verkehrstote seit der Einführung von Tempo 30 mit weiteren Maßnahmen: https://www.derstandard.de/story/2000114546330/wie-die-politik-todesopfer-im-strassenverkehr-verhindern-kann Antworten
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