Bericht zur Kundgebung „Demokratisch zusammen – Aschaffenburg – zusammen demokratisch“

Am Freitag sind wir als Grüner Ortsverband mit dem Bus zu der Kundgebung „Demokratisch zusammen – Aschaffenburg – zusammen demokratisch“ auf den Aschaffenburger Schlossplatz gefahren.

Dazu sprachen neben Vertreter*innen von Parteien, Verbänden, Kirchen und Gewerkschaften auch unser Bundestagsabgeordneter Niklas Wagener.

Begonnen hatte die Kundgebung, die eigentlich in erster Linie gegen die Corona-Demo am Folgetag gerichtet war, mit einer Schweigeminute anlässlich des durch die Streitkräfte Putins am 24. Februar begonnenen Angriffskrieges auf die Ukraine.

Diese Kundgebung, so Niklas Wagener (komplette Rede unten), sei sowohl ein Zeichen gegen diejenigen, die sich in einer vermeintlichen Diktatur wähnen und gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren, als auch ein Zeichen gegen Kriegsverbrecher wie Putin, der in Europa diesen Krieg losgetreten hat. Wichtig sei es, über alle Parteigrenzen hinweg zusammenstehen und sich nicht auseinanderdividieren zu lassen.

Klar sei aber auch: Es ist kein Krieg der russischen Bevölkerung, sondern Putins Krieg.


Portraitbild: Tino Fleckenstein

Tino Fleckenstein, Sprecher des OV Kleinostheim
tino.fleckenstein@gruene-kleinostheim.de


Liebe AschaffenburgerInnen, Liebe Aschaffenburger,
Liebe FreundInnen und Freunde
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich finde das Wetter passt eigentlich ganz gut weil mir fällt es jetzt auch nicht leicht die richtigen Worte jetzt zu finden. Ich komme gerade aus Berlin von der Sondersitzung des Verteidigungsausschusses. Morgen fahren wir alle wieder hoch zu einer Sondersitzung des gesamten deutschen Bundestages. Und ich finde es aber wichtig heute hier zu sein und mir Ihnen gemeinsam hier zu stehen. Denn wenn wir für Demokratie einstehen und gemeinsam ein Zeichen für Demokratie einsetzen, dann ist es nicht nur ein Zeichen gegen diejenigen, die sich vermeintlich in einer Diktatur hier wähnen, während sie gegen die Corona-Massnahmen demonstrieren,
sondern es ist ein genauso starkes Zeichen Gegen Kriegsverbrecher wie Vladimir Putin, die gestern diesen unfassbaren Krieg in Europa begonnen haben. Und ich möchte an dieser Stelle Danke sagen, dass so viele gekommen sind, um hier ein starkes Zeichen für die Demokratie zu setzen. Dankeschön (Beifall).

Es ist so, dass ich es gestern auf dem Verteidigungsausschuss und gerade überhaupt in den Debatten als sehr gut empfinde, das wir als Demokratinnen und Demokraten zusammenstehen.Über alle Parteien hinweg. Gerade in dieser Zeit ist es unglaublich wichtig, dass wir uns nicht in kleinteiligen Debatten auseinanderdividieren lassen, dass wir uns nicht durch Hass und Hetze im Netz, die teilweise von Putin bezahlt und gesteuert wird, auseinanderdividieren lassen, sondern dass wir um so entschlossener sagen: Es muss jetzt Sanktionen geben, die Putin richtig wehtun. Und wir müssen als Europäerinnen und Europäer zusammenstehen.

Wir müssen mit einer Stimme sprechen und ganz klar sagen, gerade auch als Teil einer Generation, die einen solchen Krieg bisher in Europa nicht erlebt hat, ist es mir wichtig es heute zu sagen, dass wir einen Autokraten, einen Diktator, einen Kriegstreiber wie Putin, nicht über die Welt und Europa gewinnen lassen werden (…). Dass wir um so entschlossener, so stark wie nie an der Seite der Ukraine für Demokratie kämpfen werden. (Beifall).Es werden harte Wochen, es werden wir jeden Tag jetzt über die neuesten Nachrichten aus der Ukraine lesen, und es wird auch für uns nicht einfach die Sanktionen, die kommen werden, die werden auch uns treffen, aber ich finde das wichtig, dass wir in dieser Zeit sagen, dass ist es uns Wert um gemeinsam für Demokratie und für Frieden einzustehen. Und ich kann jetzt zum Abschluss denen, die hier in Aschaffenburg auf die Straße gehen und behaupten sie leben in einer Diktatur, nur zurufen: Schaut nach Russland, schaut die über 1000 Menschen an, die Russinnen und Russen, die gestern in Moskau auf die Straße gegangen sind um zu sagen, dass das kein russischer Krieg ist, sondern Putins Krieg. Und seid froh, dass wir hier in einer Demokratie leben können wo ihr auf die Straße gehen könnt und sagen könnt ihr würdet in einer Diktatur leben. Wenn es so wäre, dann sähe hier die Welt ganz anders aus.

Und deswegen müssen wir entschieden sein, das ist hier eine Demokratie und wir müssen stolz drauf.
Wir werden gemeinsam dafür eintreten.

Vielen Dank! (Beifall)


Rede Niklas Wagener auf der Kundgebung am 25.02.2022

Bei aller Meinungsverschiedenheit, bei aller unterschiedlichen Ansicht in den Formen der
Auseinandersetzung – an zwei Mindeststandarts möchte ich hier erinnern:
(1)
Bitte lassen Sie in unseren heutigen Auseinandersetzungen vorschnelle Kurzschlüsse mit der
Vergangenheit, insbes. mit unserer nationalsozialistischen Vergangenheit! –
Unterlassen Sie es, die Andersdenkenden mit den Tätern von einst gleichzusetzen. Und
lassen Sie es, sich selbst mit den Opfern von einst zu identifizieren! Die Opfer von einst
können sich nicht mehr wehren, sie werden zum zweiten Mal missbraucht.
(2)
Ein zweites: Distanzieren Sie sich von allen Formen des Antisemitismus! D.h. zuerst: Seien
Sie kritisch nicht nur uns gegenüber, sondern auch zu sich selbst. Misstrauen Sie
Erklärungen, die angeblich alles wissen! Denken Sie daran: Solch angeblich „wahres
Wissen“ über die „tatsächlichen Hintergründe“ endete schon immer als
Verschwörungstheorien und im Antisemitismus. Noch einmal: Distanzieren Sie sich davon!
Josef Pechtl

(Quelle: Pressetext Ansprache bei der Kundgebung am Fr, 25.02., 17.00 Uhr, Dr. Josef Pechtl)

Anm.: Dr. Josef Pechtl ist Vorstand vom Förderkreis „Haus Wolfsthalplatz“ e.V.,

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