Ortsentwicklung Kleinostheim (Teil 2)

Grünes Treffen (Teil II)

Beim grünen Treffen am 2. August war auch die weitere Ortsentwicklung in Kleinostheim Thema.

Nachhaltige Flächenbewirtschaftung

Die Ausweisung neuer Gewerbe- und Wohnbauflächen seitens der Kommunen erhöht stetig den Flächenverbrauch in Deutschland, insbesondere in Bayern. Der Flächenverbrauch hat ein Niveau erreicht, das mit dem Anspruch einer nachhaltigen Entwicklung (die darauf abzielt, wirtschaftlichen Wohlstand zu ermöglichen, für sozialen Ausgleich zu sorgen und die natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen mindestens zu erhalten) nicht vereinbar ist. Um den durch kommunalpolitische Entscheidungen verursachten Flächenverbrauch auf ein ökologisch vertretbares Maß zu begrenzen, muss über entsprechende Maßnahmen diskutiert werden.

Flächenfraß

Viele Kommunen haben zu dieser Fehlentwicklung beigetragen, indem sie (um kommunale Fiskal- und Beschäftigungsziele zu erreichen) in zu großem Umfang bebaubare Flächen (Gewerbe-, Wohn- und Verkehrsflächen) ausgewiesen haben. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich unter https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/ (Thema „Zeitreise“) für Kleinostheim ein eigenes Bild dazu machen.

Wirtschaftsförderung

Andererseits stehen auch wir in Kleinostheim im Wettbewerb mit anderen Kommunen um ansiedlungswillige Unternehmen. Die Gewerbeflächenpolitik ist hierbei ein wesentliches Instrument der Wirtschaftsförderung: Mit der Ansiedlung neuer Firmen soll nicht nur die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze verbunden sein, darüber hinaus sollen sich auch positive Wirkungen auf die Kommunalfinanzen ergeben, da es zu einer Erhöhung des Aufkommens aus der Gewerbesteuer (und der Grundsteuer) sowie zu einer Erhöhung der Zuflüsse aus dem Gemeindeanteil der Einkommensteuer kommt.

Daseinsfürsorge und Zukunftsgestaltung

Zu diskutieren wäre, wie unsere Kommunalpolitik diesen Spagat aus Daseinsfürsorge und Zukunftsgestaltung bewältigen will. Letztlich wird es darum gehen, lokale und/oder regionalspezifische Kernkompetenzen zu erkennen und durch das Zusammenwirken Vieler weiter zu entwickeln. Wie wäre es beispielweise mit der Förderung von Existenzgründungen in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule (TH) Aschaffenburg? Dort gibt es vielversprechende neue Studiengänge, u.a. Medical Engineering and Data Science sowie Software Design, und es gibt Labore u.a. für Materialtechnologie und für Schaltungstechnik.

Mehr experimentieren

Die Technische Hochschule (TH) Aschaffenburg ist demnach gut auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet. Mit ca. 3200 Studierenden und 330 Beschäftigten hat die TH eine wirtschaftliche Größenordnung in Hinblick auf „Start-up-Unternehmen“, die für unsere Region bedeutend ist, denn … „Wir müssen die jungen Leute dazu bringen, mehr zu experimentieren, sich neue Produktionswege und Produkte auszudenken“ (Edmund Phelps, Wirtschaftsnobelpreisträger).

Dr. Helmut Siegert

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