Digitales Klassenzimmer: Keine vorschnelle Entscheidung!

In einem Brief an alle Fraktionen und an den Bürgermeister hat Friedolf Bickel den besonnenen Umgang mit dem Medienkonzept „Digitales Klassenzimmer“ angemahnt und vor vorschnellen Entscheidungen gewarnt. Das Thema stand am 11. November auf der Tagesordnung des Hauptverwaltungsausschusses. Erklärende Informationen seien im Ratsinformationssystem der Gemeinde aber nicht angefügt gewesen. „Wir gehen davon aus, dass ein umfassendes pädagogisches Konzept, zumindest den beteiligten Ratsmitgliedern, bekannt ist, um die inhaltliche Beratung über einen evtl. Abschluss eines Software-Vertrages konstruktiv zu bewerten“, so Bickel. Gerade bei Entscheidungen zu pädagogischen Konzepten sei keine Eile angesagt. „Wie schnell kann eine kurzfristige Fehlentscheidung in der Korrektur kostenintensiv und auch irreversibel sein (Bsp.: G9 zu G8 und wieder zurück).“

Carla Diehl

Weiterführende Links zu diesem Thema:

„Viel Technik in den Klassenzimmern bedeutet nicht automatisch gute digitale Bildung“ (Max Deisenhofer, Sprecher für Digitale Bildung)
„Leistungsfähige Hardware kann ihr Potenzial erst dann voll entfalten, wenn auch die Software – in diesem Fall in Form pädagogischer Konzepte – optimal abgestimmt ist“ (Katharina Schulze)
-> Smart School Vision / Grüne Bayern

Psychiater: Wenn Kinder nur wischen, haben sie einen Nachteil.
https://www.deutschlandfunk.de/digitales-klassenzimmer-psychiater-wenn-kinder-nur-wischen.694.de.html?dram:article_id=412480
(Im Interview auch erwähnt: „Die Australier haben 2008 Computer eingeführt und 2016 wieder weggeräumt, weil sie so schlecht geworden sind in der Pisa-Studie“

Ralf Lankau, Professor für Mediengestaltung und Medientheorie an der Hochschule Offenburg, über die Petition „Schulpakt Digital ist ein Irrweg der Bildungspolitik – denn Digitaltechnik an Schulen schadet mehr, als sie nützt“ „Finanziell werden die Schulen de facto handlungsunfähig“:
https://www.heise.de/tp/features/Technologie-in-unseren-Schulen-schadet-mehr-als-sie-nuetzt-3766725.html?seite=all

Digitalpakt Lehrer fühlen sich mit digitalen Medien im Stich gelassen:
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/digitalpakt-lehrer-fuehlen-sich-mit-digitalen-medien-im-stich-gelassen-a-1255503.html

Bei der Digitalisierung der Schulen machen Bundesländer Druck, denn Deutschland steht schlecht da. Doch: Lernen bleibt lernen – egal, ob analog oder digital. Die Schüler müssen wieder in den Mittelpunkt.
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/digitales-klassenzimmer-die-schueler-muessen-wieder-in-den-mittelpunkt-a-1181900.html

Dümmer durch Digitalisierung? Fluch oder Segen? Kritiker warnen, dass digitale Technologien die Intelligenz mindern. Richtig genutzt, könnten sie sie aber sogar steigern. Welche Möglichkeiten Lernforscher in den neuen Medien sehen.
https://www.apotheken-umschau.de/Psyche/Dummer-durch-Digitalisierung-556317.html

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2 Kommentare

  1. Ich finde diese Darstellung sehr einseitig. Mir sind auch andere, gegensätzliche Meinungen bekannt. Ist es nicht unsere Aufgabe, hier ein ausgewogenes Gesamtbild zu zeichnen? Das geschieht in diesem Beitrag (und den Linkhinweisen) aber m.E. keinesfalls. Warum bei pädagogischen Konzepten keine Eile angesagt ist, verstehe ich auch nicht. Soll eine ganze Generation an Kindern mit einer Technik (z.B. Alexa), die sie sowieso von zu Hause „kennen“, allein gelassen werden?

    1. danke für deinen Kommentar. Die Grünen haben hierzu die Smart-School-Vison (Link oben).
      „Viel Technik in den Klassenzimmern bedeutet nicht automatisch gute digitale Bildung“. (Analog: die Ping-Maschine von Monty Python, Link siehe unten)
      Will heißen: Zuerst sollte es ein Gesamt-Konzept „Digitale Schule“ geben und darauf ausgerichtet soll in passende und sinnvolle Technik und geprüfte Software investiert werden. Und nicht andersherum. Und schon gar nicht überstürzt. Auch hier sollte man an Nachhaltigkeit denken. Wir haben schon mit der überstürzten Verkürzung der Gymnasialzeit („G8“) viel Unheil angerichtet. Interessant auch hier die Fehleinschätzung unseres Bürgermeisters auf der Bürgerversammlung bezüglich der 100%igen Akzeptanz bei den örtlichen LehrerInnen. Hier berichtete eine anwesende Elternsprecherin, dass dem nicht so sei. Und gewiss sind diese kritischen LehrerInnen keine Technikverweigerer, sondern sehen ebenfalls das Problem, dass zuvor der Rahmenlehrplan Digitale Bildung erarbeitet werden soll.
      Eine Lehrerin aus dem LK AB berichtete mir, dass es überhaupt noch keine Vorgaben für Software und Lern-Apps gäbe. Diese würden – im Gegensatz zu Schulbüchern – keine aufwändige Zulassung durchlaufen: hier werden die LehrerInnen alleine gelassen.
      Ich finde es schön, dass die Grünen in Bayern sich hier viel Gedanken machen, so wie wir hier vor Ort.
      Und hier auch das Monty Phthon Video dazu:
      https://www.youtube.com/watch?v=arCITMfxvEc&fbclid=IwAR3KWCftCC92IionGbuBmNBMPHbEM47RnF0gOV7ZMBQy8zW8oHogWAbFurc
      Dieser Sketch zeigt genau die Kritik:
      Es wird schnell etwas auf den Weg gebracht, was einen klangvollen Namen hat und teuer ist. Das macht mächtig Eindruck. Aber ist es zielführen?
      P.S.: ein weiters Problem ist: gibt es für die Technik geschultes Personal oder wird dies eine Zusatzarbeit für die LehrerInnen? Jeder kennt noch die Situation aus seiner Schulzeit: regelmäßig gab es Probleme mit dem Tageslichtprojektor und die Lehrer standen schön blöd da. (Wir freuten uns über die ausgefallenen Zeit, der Lehrer stand hilflos daneben)