Flüssigkeit des Verkehrs
Eine gleichmäßige Geschwindigkeit macht den Straßenverkehr flüssiger als eine hohe Fahrgeschwindigkeit des Kfz-Verkehrs. Verkehrsberuhigende Maßnahmen können zu einem stetigeren Geschwindigkeitsverlauf führen.
Reisezeit
Entscheidend für die Reisezeit innerorts ist nicht die zulässige Höchstgeschwindigkeit, sondern die Durchschnittsgeschwindigkeit. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit des motorisierten Individualverkehrs liegt heute bei 23,5 Stundenkilometern für Fahrten innerhalb einer Kommune.
Das Umweltbundesamt hat 2016 die Wirkung von Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen untersucht.
Das Fazit: In der Praxis wurden bei Messfahrten Reisezeitverluste an Tempo-30-Strecken von 0 bis 4 Sekunden je 100 m festgestellt.
Dies ist auch bei längeren Abschnitten oder einer Aneinanderreihung von mehreren Regelungen kaum relevant.
Öffentliche Verkehrsmittel
In vielen Städten verkehren öffentliche Verkehrsmittel auch auf Tempo-30-Straßen. Der Einfluss von Tempo 30 ist dabei gering. Welche Geschwindigkeit der ÖPNV tatsächlich erreicht, hängt auf innerstädtischen Strecken meist stärker von der Anzahl der Haltestellen, der Verkehrsführung (Busspuren), der Verkehrsbelastung, der Anzahl und Schaltung der Ampeln und vom Straßenzustand ab.Der Einfluss von Tempo 30 ist gering. Beispiele : – Fahrzeit Kleinostheim-Ost bis Hörsteiner Straße = 6 Minuten für 2,3 km, d.h. 23 km/h Mittelwert für diese Strecke. – Mittlere Geschwindigkeit Busse in Aschaffenburg: 16 km/h (Wert aus Nahverkehrsplan) Die Geschwindigkeit des ÖPNV in Tempo-30-Zonen kann auch durch die Anordnung einer anderen Vorfahrtregelung als „Rechts vor Links“ (Zeichen 301) erhöht werden. Dadurch können negative Effekte auf den Busverkehr gemindert, wenn nicht sogar ganz vermieden werden.
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