Wem „gehört“ die Straße? Ist es der Autofahrer? Oder die Radfahrerin? Oder der Fußgänger? Oder evtl. die Rollstuhlfahrerin? Kinder mit oder ohne Fahrrad oder Roller? Eltern mit Kinderwagen? Die Rentnerin mit Rollator? Wer hat mehr Rechte auf der Straße und wem gehört sie?
Schön wäre es, wenn die Starken im Straßenverkehr Rücksicht auf die Schwächeren nehmen würden. Denn ob ich im Auto sitze oder im Rollstuhl – wir sind alle Menschen mit gleichen Rechten.
Am letzten Wochenende haben wir, einen Rundgang durch Kleinostheim gemacht. Bei unseren Beobachtungen ist uns einiges aufgefallen:
Autos parken auf dem Gehweg
Es gibt Autofahrer*innen, die gerne den Fußgängern selbst das bisschen Gehweg, das ihnen zur Verfügung steht, streitig machen. Autofahrer*innen tun das sicher ganz unbewusst – mal eben nur schnell etwas besorgen und gleich wieder wegfahren. Für Menschen mit Rollstuhl oder Rollator oder Eltern mit Kindern oder Kinderwagen, bedeutet das: Ihnen wird der Weg genommen, sie können nicht weiter, müssen entweder warten oder auf die Straße ausweichen. Was offenbar viele nicht wissen: Auf Gehwegen darf grundsätzlich nicht geparkt werden, es sei denn, es ist durch ein Verkehrsschild erlaubt. Bitte liebe Autofahrer*innen: Denkt an eure Mitmenschen, fahrt mit dem Auto um die Ecke und parkt dort, wo niemand behindert wird.
Gehwege in schlechtem Zustand
Die Gehwege in Kleinostheim sind teilweise in einem sehr schlechten Zustand. Man kann sich vorstellen, dass das Geholpere nicht angenehm ist, wenn man mit Rollstuhl unterwegs ist. Für Autofahrer*innen wurden gerade die Goethestraße und die Frankfurter Straße mit einem neuen, ebenmäßigen Belag ausgestattet. Gerade weil es immer mehr Menschen gibt, die schlecht zu Fuß sind, sollten wir alles daransetzen, dass sie Teil unserer Gemeinschaft bleiben. Sie sollen sich frei bewegen können, mitten unter uns. Wir haben uns einige Fußwege in Kleinostheim genauer angeschaut!
Unsere Beobachtungen haben wir mit Bildern dokumentiert, diese werden wir an die Gemeinde weiterleiten.
Sicherlich ist es schwierig und vor allem teuer, alle Gehsteige sofort in Ordnung zu bringen. Einige Gehwege sind auch schon neu gestaltet mit hellem Pflaster und abgesenkten Bordsteinen. Allerdings hat sich Bayern vorgenommen, bis 2023 im öffentlichen Raum und ÖPNV barrierefrei zu sein, Deshalb müssen wir Gas geben.
Bitte melden Sie sich, wenn sie noch weitere verbesserungswürdige Gehwege kennen, oder Gehwege, die permanent zugeparkt werden.

Sabine Dornberg, Gemeinderätin und zusammen mit Hubertus Fecher Behindertenbeauftragte in Kleinostheim)
sabine.dornberg@gruene-kleinostheim.de
Folgende Punkte sind uns aufgefallen (siehe auch Beschreibungen in den Bildern):
- Hanauerstraße: sehr holprig, überall geflickt und teilweise mit PKW so zugeparkt, dass man mit Rollstuhl nicht mehr durchkommt
- Überquerung der Frankfurter Straße von der Waldstadt in Richtung Freizeitgelände ist geradezu lebensgefährlich, da die Autos dort 100 h/km fahren dürfen. Wie soll jemand mit Rollstuhl oder Kinder mit Fahrrädern da rüberkommen? (hier liegt auch eine Bushaltestelle)
- Die Überquerung der Hanauerstraße in Richtung Mainufer bräuchte mehr Überquerungshilfen.
- Auch die Hörsteinerstraße könnte mehr Überquerungshilfen vertragen.
- Der Mainuferweg selbst ist derzeit leider mit Rollstuhl sehr schwer zu befahren, außerdem gibt es immer wieder Konflikte mit Radfahrerenden. Eine Trennung von Radfahrern und Fußgängern wäre hier sinnvoll.
- Kirchstraße: Kopfsteinpflaster. Ein neues Pflaster („Komfortspur“) wird glücklicherweise neu verlegt.
- Hörsteinerstraße: die meisten Randsteine sind nicht abgesenkt.