Bericht zur B8 Veranstaltung

B 8 – „Kleinostheim ist überall“

„Präsentation der Umfrageergebnisse“ – dazu hatte der grüne Ortsverband für vergangenen Donnerstag vor die alte Turnhalle eingeladen. Und trotz der ungewöhnlichen Zeit waren rund 50 Interessierte, darunter Bürgermeister, Gemeinderät*innen, Verwaltungsmitarbeiter*innen und natürlich viele Anwohnerinnen und Anwohner gekommen, um aktuelle Infos und Lösungen für die Probleme an der B 8 zu diskutieren.

„Erschreckende Ergebnisse“

Der grüne Ortsvereinssprecher Tino Fleckenstein stellte die beeindruckenden und „erschreckenden“ Ergebnisse der Anwohner-Umfrage vor und bedankte sich für die große Teilnahme, Friedolf Bickel, Fraktionsvorsitzender, informierte über die Anträge, die die Grünen bisher zum Thema Verkehr gestellt haben, und Bürgermeister Dennis Neßwald berichtete über den Sachstand.

Veraltete Straßenverkehrsordnung

Lebendig, fundiert und auch sehr persönlich nahm Gastredner Dr. Markus Büchler, Landtagsabgeordneter der Grünen und Verkehrsexperte, die Zuhörer*innen anschließend mit auf einen Streifzug durch die Straßenverkehrsordnung des Bundes, die Vorgaben des Landes Bayern, die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen, durch Hürden, veraltete Gesetze und das eigene Bemühen, die Belastung durch eine Bundesstraße im Heimatort zu verringern.

Sein Fazit: Im Moment sind auch Kleinostheim noch die Hände gebunden, „denn die Straßenverkehrsordnung ist Gefahrenabwehr“. Im Klartext: Solange es keine Unfälle gibt, hat die Gemeinde keine Handhabe, mit Durchfahrtsverbot oder Tempolimit grundsätzlich etwas an der Verkehrssituation auf der Bedarfsumleitung B 8  zu ändern.

Beiträge zur Veranstaltung: Presse/TV-Links:
Primavera-TV
Main-Echo vom 14.05.22

Erste Lösungsschritte

Aber ganz ohnmächtig ist sie nicht:

  • Mobile Blitzgeräte, die Überwachung des Nachtfahrverbots mit moderner Lasertechnik – vielleicht sogar als Pilotprojekt für Bayern in Kleinostheim
  • sinnvolle Beschilderung und Petitionen können erste Schritte zur Verkehrsberuhigung sein.

Denn, so Büchler: „Macht man Ortsdurchfahrten unattraktiver, bleiben die Fahrer auf der Autobahn.“
Auch der Beitritt Kleinostheims zur Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“, den die Grünen beantragt haben, ist eine gute Möglichkeit, sich gemeinsam für eine Überarbeitung der Straßenverkehrsordnung einzusetzen.

Denn das sei letztlich das Ziel: dass die Bundesregierung die Straßenverkehrsordnung modernisiert – weg von einem aufs Auto fokussierten Regelwerk hin zu einer Verordnung, die Gesundheit und Lebensqualität in den Vordergrund stellt.

Bis dahin könnte die Bayerische Landesregierung aber auch – wie Baden-Württemberg – die Straßenverkehrsordnung zugunsten von Anwohner*innen, Fußgängerinnen und Radfahrenden auslegen. Doch leider gelte in Bayern noch immer „freie Fahrt für freie Bürger“.

Auch wenn nicht alle Fragen beantwortet werden konnten und die optimale Lösung (noch) nicht existiert – wir Grünen werden an dem Thema B 8 dranbleiben, alle Möglichkeiten ausloten und auf den Weg bringen.

Und viele Zuhörer*innen hatten an diesem Tag zumindest die Gewissheit, mit ihren Problemen nicht allein zu sein. Tausende Gemeinden in Deutschland litten ebenfalls unter lauten Ortsdurchfahrten und kämpften für mehr Lebensqualität, versicherte Büchler: „Kleinostheim ist überall.“

Carla Diehl, Gemeinderätin, Sprecherin des OV
carla.diehl@gruene-kleinostheim.de


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