Klimakrise kostet, verhindern ist billiger!

Fast alle dürften die Studie mit den bis zu 900 Milliarden an Klimaschäden in Deutschland bis 2050 mitbekommen haben. Die Zahl ist zu groß, um sie sinnvoll zu erfassen. Runtergebrochen auf jeden Einwohner sind das 4000 Euro, die jeder, vom Kleinkind bis zum Renter jedes Jahr bis 2050 zurücklegen muss, nur dafür. Hier geht es nur um Schäden, nicht um die Umstellung auf ein Klimaneutrales Wirtschaftssystem oder die Heizung im eigene Haus, das käme noch oben drauf!

Bisher nicht mehr vermeidbar sind knapp 30 cm Meersspiegelanstieg durch schmelzendes grönländisches Eis bis Ende des Jahrhunderts. Wenn wir so weitermachen, landen wir bei rund 80 cm. Irgendwann brauchen wir den Damm zur Abschottung der Nord- und Ostsee wirklich, was alleine Baukosten von 250-550 Milliarden Euro wären.

Auch die Klimaanpassung kostet uns Geld. Der Hitzeaktionsplan, der jetzt von Bundesebene kommt oder auch die Pläne bisher meist großer Städte kosten Geld. Das bezahlen wir als Bürger*innen. Waldbrandbekämpfung ist für die für die Feuerwehr heute viel öfter ein Thema als früher. Es muss also in Schulung und Ausrüstung investiert werden. Die Wahrscheinlichkeit, von Starkregenereignissen steigt an, wenn die Luft sich erwärmt und mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Hier gibt es deutlich öfter Schäden als noch vor 30 Jahren. Um nur einige Beispiele zu nennen.

Aber auch hier vor Ort im Kleinen ist es zu sehen:
Gießsäcke und weißer Anstrich für Bäume, Bauhofmitarbeiter, die mehr Gießwasser bringen müssen. Die Anpassung an Starkregen muss geprüft werden. Der Rechtsrahmen ändert sich und die Kommunen müssen es umsetzen. Hierfür brauchen wir Verwaltungsmitarbeiter*innen, die bezahlt werden wollen.

Was uns auch noch bevorstehen dürfte, gerade wenn wir nichts machen: Deutschland wird von stark betroffenen Ländern verklagt. Wir stoßen jetzt pro Kopf viel mehr CO2 aus als der Durchschnitt und haben auch historisch gesehen sehr viel mehr CO2 ausgestoßen als fast alle anderen Länder.
Von der EU gibt es bei Nicht-Einhaltung der Klimaziele auch Strafen in Milliardenhöhe.

Wir müssen also die Klimakrise konsequent bekämpfen, wir können es uns nicht leisten, es nicht zu tun! Jetzt zu bezahlen ist günstiger, als später bezahlen zu müssen.

Jeder der sagt, „…das kann ich mir nicht leisten!“ soll auf die Straße gehen und demonstrieren!
ABER nicht gegen etwas! Ein: „Wir wollen das Gesetzt nicht!“ bringt uns nicht weiter, löst keine Probleme, auch nicht die Eigenen, weil der CO2-Ausstoß trotzdem runter muss.

Hier höre ich im direkten Gespräch fast immer den Satz: „Es kostet zuviel“. Dann geht für eine bessere Förderung oder sehr langfristige staatliche Kredite oder eine gerechtere Sozialpolitik auf die Straßen!

Damit bekommt man den Druck an die richtige Stelle und wir als Volk bekommen den deutschen Anteil der Klimakrise gelöst. Fast alle Nationen weltweit arbeiten auch daran.

Benjamin Brand, Sprecher AK Kommunale Energiewende
benjamin.brand@gruene-kleinostheim.de

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Ein Kommentar

  1. Toller Beitrag! Ich glaube, dass wir die Kosten der Klimakrise noch gar nicht richtig erfassen. Man sieht es ja bereits in der direkten Umgebung, was sich jetzt schon verändert. Aktuell klagt die Fischereizunft in Unterfranken. https://www.main-echo.de/region/franken-bayern/klimawandel-bereitet-unterfraenkischen-fischern-sorge-art-7970519
    Von der Trockenheit sind Landwirte und Winzer betroffen. Unwetterereignisse wie in Italien lassen erahnen, was da auf uns zukommt. Unglaublich: sogar in England gibt es kein Regen und Bäche/Seen trocknen aus.
    Deshalb müssen wir jetzt investieren in die Zukunft der nächsten Generation. Zum einen kostet die Klimaanpassung viel Geld. So müssen gerade vulnerable Guppen gegen die sommerliche Hitze geschützt werden. Hierfür bracht es bauliche Anpassungen (Sonnenschutz) und ggf. Klimaanlagen (was ja nix anderes ist als eine Wärmepumpe … ).
    Und dann müssen wir Mobilität, Wärmegewinnung, Elektrizität auf erneuerbare Energie umstellen. Je früher wir anfangen, desto weniger teuer wird es.