Barrierefreiheit und Radwege

Kurzbericht zum Bau- Mobilitäts- und Klimaausschuss vom 19.09.2023

Goodbye barrierefreier BAHNHOF – kein Interesse der Bahn

Die seit 2016 diskutierten Ideen und deren planerische Ausarbeitung für einen barrierefreien Zugang zu den Gleisen 2 und 3 hat jetzt ein vorläufiges und unrühmliches Ende gefunden.

Nachdem auch in Kontakt mit der Bahn schubladenfertige Ausarbeitungen vom Fachplanungsbüro OBERMEYER der Bahn vorgelegt wurden, kommt jetzt deren ernüchternde Absage: Ob ein Aufzug in der Unterführung zu Gleis 2/3 oder eine Personenüberführung von Gleis 1 zu 2/3 -beides würde nach Aussage der Bahn eine Zertifizierung nicht bestehen.

Diese Gründe hat die Bahn jetzt gegen eine Umsetzung vorgelegt:

  1. Weil die Bahn die Planungsvorgaben aus baulichen Gründen und aufgrund der Bau- und Instandhaltungskosten im Hinblick auf eine angemessene Verwendung der Steuermittel nicht weiterverfolgen wird.
  2. Weil aktuelle Planspiele eines viergleisigen Ausbau der Strecke Hanau – Aschaffenburg den Planungen im Weg stehen.

Auch wenn die Gründe nachvollziehbar sind, bleibt es unverständlich, dass erst jetzt die Karten auf den Tisch gelegt wurden. War man mit dem beauftragten Planungsbüro falsch beraten und/oder war der Kontakt zur Bahn nicht eng genug? Kam auch die Vision des viergleisigen Ausbau für alle so überraschend?
Ärgerlich ist, dass Steuergelder ohne brauchbares Ergebnis vergeudet wurden.
Da der viergleisigen Ausbau vermutlich noch mehr als 10 Jahre auf sich warten lässt, aber ein Vorschlag* der Bahn noch ungeprüft ist, haben wir der Zurückstellung bis zur Vorlage der Machbarkeitsstudie zum viergleisigen Ausbau nicht zugestimmt.
Obwohl viele Fragen nicht beantwortet werden konnten ist es verwunderlich, dass am gleichen Abend Bahnvertreter im gleichen Ausschuss in Kahl zu den Ausbauthemen anwesend waren.

*Zugang mit einer Rampe zum Gleis 2/3 nach der Unterführung zum Wingert

Barrierefreie Bushaltestelle „Kirche“ durch absolutes Halteverbot ermöglicht

Mit der einstimmigen Zustimmung zur Verlängerung des Halteverbots vor der Bushaltestelle „Kirche“ in Fahrtrichtung Alzenau wird die barrierefreie Busanfahrt an das niederflurgerechte Hochbord ermöglicht. Damit wird eine vorhandene Lücke zwischen Bus und Haltestelle geschlossen und das Aussteigen z.B. mittels Rollator erleichtert.

Erfreulich: Ausschuss handelt verantwortungsvoll – Sicherheit geht vor

Mit der Erschließung des neuen Gewerbegebiets an der A3 wird auch der Radweg parallel zur Mainparkstraße erneuert. Mit einer farblichen Einfärbung und mit Piktogrammen ergänzt, wird die Querung zu den Zufahrtstraßen deutlich erkennbar und erhöht dadurch die Aufmerksamkeit besonders für den Lieferverkehr. Entgegen der Empfehlung der Polizei wurde unser Vorschlag aus der letzten Sitzung einstimmig aufgenommen.
Bemerkenswert ist, dass die Polizei keine Notwendigkeit für maximale Sicherheit sieht, mit der Begründung, dass bisher an dieser Stelle keine Unfälle registriert wurden.

Ärgerlich: Rad-/Fußwegbreite scheitert an Gewerbegebiet

Nachdem die Erschließung des neuen Gewerbegebiets in trockenen Tüchern ist, fehlt es an gerade 50 cm Grund&Boden um den mainseitigen Rad-/Fußweg von derzeit 2,65 m auf 4,0 m zu verbreitern.

Ärgerlich ist, dass das jetzt und nicht bei der Planung des Gebiets erkannt und berücksichtigt wurde. So wurde die Verbreiterung mit 2 Gegenstimmen doch angenommen.

Friedolf Bickel, Gemeinderat und Fraktiosvorsitzender B90/Die Grünen
friedolf.bickel@gruene-kleinostheim.de


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