Vitamar: Tarif reformieren 19/06/201916/06/2019 Da ich beruflich Nahverkehrstarife bearbeite, möchte ich meine Sicht auf die Frage des Schwimmbadtarifs in Kleinostheim darstellen. Erster Fehler: zu späte Tarifanpassung Während beispielsweise im Nahverkehr unter Berücksichtigung der Kostenentwicklung die Tarife jährlich angepasst werden, ist die Gebührensatzung des Vitamars seit 13 Jahren* unverändert. 2006 wurde der Schwimmbadtarif zum letzten Mal angepasst. Darüber hinaus sind keine strukturellen Veränderungen am Tarif mehr vorgenommen worden. Sinnvoll wäre es gewesen, in bestimmten Zeitabständen kleinere Anpassungen vorzunehmen, die dann auch keinen Preisschock hervorrufen, und/oder über neue Angebote neue Kundengruppen zu generieren. Leider wurden diese Chancen bisher vertan. Zweiter Fehler: zu komplexes Tarifgefüge Die Vielfältigkeit des Schwimmbadtarifs mit 35 Preiseinträgen in der Badgebührensatzung übertrifft die Komplexität eines Nahverkehrstarifs mit 14 Preiseinträgen für das Gemeindegebiet Kleinostheim (ohne VAB-Netzkarten) deutlich. Neben den nicht mehr rechtskonformen Vergünstigungen für Kleinostheimer Bürgerinnen und Bürger (vgl. Präsentation conpro GmbH) erscheinen viele Nachlässe für die Gesamterträge kontraproduktiv. Selbst für jemanden, der sich beruflich mit den nicht immer als einfach geltenden Nahverkehrstarifen beschäftigt, erscheint die Tarifgestaltung der heutigen Gebührensatzung für das Vitamar recht komplex. Er sollte deshalb dringend vereinfacht werden. Bei der Gestaltung eines Tarifs, etwa im Nahverkehr, differenziert man das Angebot oft in Hinblick auf besondere Personengruppen wie Schüler oder Ältere. Ebenso wird versucht, Kundengruppen außerhalb der morgendlichen Spitzenzeiten über besondere Tarife zu gewinnen. Vielerorts gibt es dann zusätzlich im Nahverkehr Sozialtarife, die dann von der jeweiligen Kommune subventioniert werden (Kulturpass in Aschaffenburg). Ziel: Differenziertere Tarifreform anstreben Ob es bei einer Reform der Gebührensatzung zielführend ist, so ziemlich alle Nutzerinnen und Nutzer über einen Kamm zu scheren, so wie es die CSU in ihrem Antrag fordert, kann angezweifelt werden, da die Zahlungsmöglichkeiten der Kundengruppen unterschiedlich sind. Neben familienfreundlichen Regelungen sollte vor allem ein Sozialtarif angeboten werden. Das ist in der Gebührensatzung für das Vitamar bisher nicht vorgesehen. Dem Hallenbad in Aschaffenburg gelingt es, das mit nur 12 Preisen umzusetzen. Darüber hinaus sollten auch die Tarife im Umland berücksichtigt werden. Es nützt nichts, wie im Vorschlag der CSU, auf 5 Euro für das Einzelticket zu gehen, wenn in Aschaffenburg das Hallenbad 4 Euro Eintritt und das Freibad in Stockstadt 3,50 Euro verlangen. Außerdem sollte auch die Art des Schwimmbads und der anvisierte Kostendeckungsgrad bei der Tariffindung berücksichtigt werden. Das Leistungsangebot und die Ausgestaltung rechtfertigen dann ggf. einen anderen Preis. Die Tarife sollten, begleitend zu den baulichen Fragen, mit Herz und Verstand angegangen werden Tino Fleckenstein Interessante Links: Video zum Vitamar auf You-Tube (sehr schöne Präsentation) aktuelle Tarife des Vitamar (Gebührensatzung aus 2006, hat noch Gültigkeit) Homepage Vitamar (sehr ansprechend gemacht!)
VITAMAR … es ist noch nichts passiert, oder doch? 05/09/202405/09/2024 Das Freizeitbad VITAMAR war Thema im Werkausschuss am 25. Juli 2024. Um es kurz zu fassen: Die wirkliche Sanierung des Bades liegt noch nicht in Sichtweite. Sollten sich die Entscheidungsschritte […]
Bericht aus dem Werkausschuss vom 25.01.24 07/02/202406/02/2024 Themen: Wirtschaftsplanung der Gemeindewerke |