Landwirtschaft der Zukunft

Europäische Agrarpolitik – Thema beim Grünen Treffen am 18. April

Die Agrar- und Tierschutzpolitik auf europäischer Ebene und welche Forderungen die Grünen in ihrem Programm zur Europawahl am 26. Mai dazu haben, wurde auf unserem jüngsten Grünen Treffen näher beleuchtet.

Durch intensive Landwirtschaft und Monokulturen gehen fruchtbare Böden verloren (auch in unserer Region!)*. Pestizide, der hohe Einsatz von Dünger auf dem Feld und Arzneimittel im Stall belasten die biologische Vielfalt und verunreinigen Gewässer, Böden und Luft. Das Artensterben geht weiter.
Die industrielle Tierhaltung degradiert Tiere zu Rohstoffen. Es ist höchste Zeit, eine Agrar- und Ernährungspolitik zu entwickeln, die die Landwirtschaft in der EU zukunftsfähig macht.

Wir brauchen eine Landwirtschaft, die unsere Lebensgrundlage bewahrt.

Laut aktueller forsa-Umfrage wünschen sich 68 Prozent der Landwirtinnen und Landwirte eine andere Agrar-Politik

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/agrarpolitik/26215.html
  • Eine vielfältige, nachhaltige, regional verankerte, bäuerliche Landwirtschaft, die Natur und Tiere schont und gesundes Essen erzeugt. Ohne Gentechnik, Pestizid- und Antibiotikarückstände.
  • Eine Landwirtschaft, in der Bäuerinnen und Bauern faire Preise erhalten, in der Bauernhöfe nicht zu riesigen Agrarfabriken wachsen müssen, um zu überleben.
  • Umwelt- und Tierschutz dürfen kein Wettbewerbsnachteil sein.

Neben einer grundsätzlichen Umverteilung der Agrarfördermittel ist die transparente Kennzeichnung der Lebensmittel zentral.

80 Prozent der jährlich 58 Milliarden Agrarsubventionen der EU gehen an 20 Prozent der landwirtschaftlichen (Groß-) Betriebe.

Profiteure der aktuellen Förderungen sind die Großbetriebe!

Eine neue Agrarpolitik soll ausschließlich die über die Standards hinausgehenden Leistungen fördern. Für eine Transformation hin zu einer für Mensch, Natur und Umwelt nachhaltigen Landwirtschaft. Flächengebundene Tierhaltung, Verzicht auf Pestizide, Kennzeichnung von Tierprodukten, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert werden, sollen belohnt werden.
Außerdem setzen wir uns ein für Extensivgrünland, Streuobstwiesen, Hecken und Blühstreifen gegen das Insekten- und Vogelsterben.

Wir sind gegen Patente auf Saatgut und für ein Verbot von Glyphosat und giftigen Pestiziden.
Es muss eine konsequente Regulierung und Transparenz bei Gentechnik geben, und der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung muss durch eine andere Tierhaltung eingedämmt werden.
Lebensmittel, die nicht den EU-Standards entsprechen, dürfen nicht importiert werden.

Auch in Kleinostheim wünschen wir uns eine naturnahe Landwirtschaft und den Verzicht auf Ackergifte, eine artgerechte Tierhaltung und im besten Fall einen Hofladen, in dem man Produkte kaufen kann, bei denen man weiß, woher sie kommen und wie sie erzeugt wurden.

Tino Fleckenstein/Sabine Dornberg

*Weiterführende Links:
Main-Echo-Bericht über den schlechten Bodenzustand (geringe Humusschicht, Bodenerosion,…) im Kahlgrund

Handelsblatt: „Unser Agrarsystem ist krank, und nur die EU kann es heilen“ / „Die Wasserwirtschaft schlägt wegen des steigenden Nitratgehalts Alarm“

Die deutsche Agrarlobby: verfilzt, intransparent und wenig am Gemeinwohl orientiert: Nabu-Studie legt Lobby-Netzwerk des Deutschen Bauernverbands offen

Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft AbL

Aktuelle Dokumentation der ARD über die „gekaufte Agrarpolitik“
(sehr sehenswert!)


„Europas Landwirtschaft muss widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels werden“, meint der Agrarökonom Felix Prinz zu Löwenstein – und warnt vor einem weiteren Dürresommer. Seine Empfehlung: Öko-Landbau Er appelliert an die Politik, die Landwirtschaft zu thematisieren:
„Es ist absurd. Eigentlich müsste das das Thema Nummer eins sein. Ich rate auch allen Menschen, die hier an die Wahlurne gehen, genau diese Frage an ihre Kandidaten zu stellen: Seid ihr bereit eine Agrarpolitik in Europa durchzusetzen, die die bisherige auf den Kopf stellt, oder eher auf die Füße stellt, also dahin, wo sie sein muss?“ (Quelle: Deutschlandfunk)



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