Neujahrsempfang Grüner Kreisverband Aschaffenburg Land in Kleinostheim

Mit etwa 150 Teilnehmern hat der Grüne Kreisverband Aschaffenburg-Land das neue Jahr mit seinem Neujahrsempfang gestartet. Musikalisch begleitet wurde dies vom Grünen Bürgermeisterkandidat aus Goldbach, Frank Meidhof und seiner Band „Going Green“, zu der auch der Bessenbacher Gemeinderat Harald Fleckenstein gehört.
Zum Empfang wurde ein veganes Buffet mit Chili con Hirse, Karottensuppe und Gebäck gereicht, vorbereitet von Sabine Dornberg und ihrem Team aus weiteren Mitgliedern des Kleinostheimer Ortsverbandes.

Nach den Begrüßungen durch den Kreisverband, den Ortsverbands-Sprecher Tino Fleckenstein und dem Bezirksvorstandsmitglied Tim Höfler referierte Sven Giegold, Mitglied des Europäischen Parlamentes und Gründungsmitglied von ATTAC Deutschland zum Thema Europa und welche Auswirkungen dort getroffene Entscheidungen auf die Kommunen haben.

Tino Fleckenstein stellt kurz den Ortsverband Kleinostheim vor. Im Mittelpunkt des letzten Jahres standen Aktionen zum Waldschutz, zur Agrarwende und zur Mobilität. So wurden bereits morgens um 6 Uhr Radfahrer befragt und verschiedene Radtouren und Waldführungen unternommen. Zum in Kleinostheim durch den geplanten Bullenstall in den Mittelpunkt gerückten Thema Agrarwende fanden der Besuch eines Bio-Bauernhofes und sogar eine Filmvorführung statt.

In Ihrem Jahresrückblick konnten sich Barbara Hofmann und Volker Goll auf drei neue Ortsverbände und viele Erfolge freuen. Neben dem fulminanten Ergebnis des Volksbegehrens „Artenvielfalt erhalten – Bienen retten“ und dem sehr guten Ergebnis bei den Europawahlen war eine Entwicklung zu einem steigenden Interesse der Bevölkerung an ökologischen Themen zu verzeichnen – kennzeichnend sind die großen Demonstrationen von FFF in unserer Region, kulminierend in der Klimastreikdemo vom 20.09.2019 in Aschaffenburg mit mehreren tausend Teilnehmern.

Der gemeinsame Landratskandidat von SPD und Grünen Özcan Pancarci gab in seiner Rede viel Zuversicht für das neue Jahr. Neben den wichtigen Themen Bildung und Integration sei ein Augenmerk auf den Erhalt der Arbeitsplätze in der Region zu richten.

In seinem Vortrag begann Sven Giegold, dass die Europawahl 2019 auch eine Klimawahl war. Dank des Engagements vieler hat es einen großen Erfolg für die Grünen gegeben – erstmals wurde die 20% bei einer bundesweiten Wahl überschritten. Nun gilt auf den „Green Deal“ auf europäischer Ebene mit einem relativ fortschrittlichen Programm, aufzubauen.

CO2-Neutralität sei ein Gebot der Stunde und damit schon in relativ kurzfristiger Zeit ein wichtiges Ziel eher Richtung 2020 – 2030.

Für das Bauernsterben ist die heutige EU-Förderpolitik eine Ursache. In der Förderung werden Großbetriebe strukturell bevorzugt. Hier wollen wir mehr Förderung nachhaltiger Bauernhöfe und damit einen anständigen Umgang mit Tieren. Billige Lebensmittel, wie oft propagiert, erhalten durch den Niedrigpreis keine Wertschätzung. Es ist ein nachhaltiger Umbau des Agrarsektors erforderlich, der heute weltweit rund 20 % der Treibhausgasemissionen verursacht.

Europa muss seine Werte verteidigen. Es gibt noch Defizite in Gremien und unter anderem in der Außenpolitik. In der internationalen Handelspolitik bedarf es sozial-ökologischer Kriterien. Importe von Bioethanol und Fleisch sind aufgrund der Folgewirkungen in den Herkunftsländern kritisch zu bewerten, in denen z.B. Wälder abgeholzt werden. Handelsabkommen wie Mercator (EU-Südamerika) sind vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll.

Steuerpolitisch gibt es noch deutliche Handlungsbedarf. Steueroasen innerhalb der EU sorgen für Gewerbesteuerausfälle u.a. bei den Kommunen vor Ort und sind damit ein Fremdkörper im Binnenmarkt. Leider lehnten bisher diese Steueroasen, unterstützt von Deutschland, Neuregelungen auf europäischer Ebene ab.

Europa muss insgesamt ein ökologischer Kontinent werden, mit einer Beispielwirkung für den gesamten Planeten. Hier appelliert Sven Giegold auch an die Jugend, mit den Fridays-for-Future-Protesten nicht nachzulassen.

Im Anschluss an seinen Vortrag gab es eine rege Diskussion mit Besucher/innen der Veranstaltung.

Renate Bessenbacher aus Alzenau wurde für 35 Jahre Mitgliedschaft bei den Grünen geehrt. Dabei nahm der Kreisverband einen kurzen Rückblick auf diesen Zeitraum bei den Aschaffenburger Grünen vor.

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