Medikamente im Abwasser waren ein Thema bei der Verbandsversammlung des Abwasserverbands Untermain am 28. Juli in Mainaschaff. Verbandsvorsitzender Winfried Bruder erläuterte eindringlich, wie sich die falsche Entsorgung von Medikamenten auf den Wasserkreislauf auswirkt. Denn: Eine Reinigungsgstufe die diese Stoffe abbaut bzw. zurückhält gibt es bisher nicht.
Umfragen belegen, dass fast jeder zweite Deutsche seine abgelaufenen oder nicht verbrauchten Medikamente in der Toilette oder im Ausguss des Spülbeckens entsorgt. So gelangen täglich mehrere Tonnen Arzneimittel und ihre Abbaustoffe über die Kanalisation in die Kläranlage und damit in den Wasserkreislauf. Hinzu kommen die Inhaltsstoffe, die nach der Medikamenteneinnahme mit den menschlichen Ausscheidungen ins Abwasser gelangen.
Und: Da viele Medikamente nicht oder nur sehr langsam biologisch abbaubar sind nehmen Menschen und Tiere diese Stoffe über die Trinkwassergewinnung aus Uferfiltrat wieder auf. Über den Wasserkreislauf gelangen diese Stoffe daher ungewollt in die Natur und die lebenden Organismen.
Deshalb gilt: Kippen Sie keine Medikamente in die Toilette oder das Spülbecken.
So entsorgen Sie Ihre Medikamente richtig:
Tabletten in Tüten verpacken, Flaschen und Ampullen fest verschließen und in den unteren Bereich der Restmülltonne geben. Über den Restmüll gelangen die Medikamente zur Verbrennung in der Müllverwertungsanlage und werden so sachgerecht entsorgt.
Mehr Infos unter www.av-untermain.de

Carla Diehl, Gemeinderätin
carla.diehl@gruene-kleinostheim.de
Weiterführende Links:
– Deutschlandfunk: ArzneimittelresteNeue Reinigungsstufe in Klärwerken
– ESKP: Mikroplastik in Abwässern: Technische Lösungen an der “End of Pipe”
– Stadt macht Zukunft: Alternativlos: die 4. Reinigungsstufe?
– Umweltbundesamt: Mikroverunreinigungen und Abwasserabgabe
– Apothekerzeitung: Photoreaktor soll Arzneimittelrückstände im Abwasser klären
– Process: Weg mit dem Wirkstoff: Medikamentenrückstände im Abwasser und was zu tun ist
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