Niklas trifft: Gibt es für uns als Gesellschaft einen Weg aus dem Krisenstress?

Unser Bundestagsabgeordneter, Niklas Wagener lädt regelmäßig zur offenen Diskussion ein – am letzten Donnerstag zum Thema „Kriege, Krisen, Katastrophen – wie gehen wir als Gesellschaft mit Stressfaktoren um?“

Vielleicht belastet auch Sie der konstante Strom schlechter Nachrichten? Ich jedenfalls neige dazu, immer öfter wegzuhören. Und dennoch bleibt immer die auf das Gemüt drückende Frage: „Wie geht es weiter, wo sind die Lösungen?“

So war ich gespannt auf die Antworten, die Niklas Wagener und seine Gäste geben würden: Pfarrerin Sandra Weiss und von der Bundeswehr die Offiziere Dr. Dörthe Lison, Psychotraumatherapeutin, und Dr. Andreas Lison, Leiter Kompetenzzentrum Rehabilitation.

Die gut besuchte Veranstaltung gab mir einige wichtige Impulse mit auf den Heimweg:
Statt in schwierigen Zeiten zusammen zu rücken (denn eigentlich braucht jeder von uns das Miteinander), spalten die aktuellen Krisen unsere Gesellschaft. Überforderung macht sich breit, einfache, leider oft falsche Antworten auf komplexe Probleme sind anziehend und Angst wird genutzt, geschürt und für politische Zwecke missbraucht.

Angst lähmt, so die Erfahrung der Ärzte Lison, besonders, wenn ich keine Kontrolle über die Dinge habe und mich alleine fühle. Statt genereller, diffuser Angst kann aber eine konkrete, analysierte Sorge in Vor-Sorge, in Handeln umgewandelt werden. Deshalb gilt: Statt immer nur verstärkende, negative Informationen einzuholen, müssen wir uns auf die Handlungsmöglichkeiten fokussieren, die wir haben und diese möglichst in einer Gemeinschaft angehen!

Und wir brauchen ein positives Zukunftsbild, Zusammenhalt und Hoffnung. Dies bietet der Glaube, so Pfarrerin Weiss. Auch Dankbarkeit für die Dinge, die ich habe, kann meine Perspektive ändern. Und gute Nachrichten helfen, Mut zu fassen und Lösungen anzugehen.

Niklas Wagener fragte provozierend, ob eine ehrliche Politik, die die Probleme wie Klimakrise und Kriegsgefahr benennt, vom Wähler noch belohnt werde? Eine Antwort für die Politiker könnten die Behandlungskonzepte der Ärzte liefern: Klare Benennung der Diagnose, Schaffen einer Perspektive und den betroffenen Menschen zum Beteiligten am Lösungsweg zu machen.

Die demokratischen Parteien der Mitte müssen aber gemeinsam einen Grundkonsens schaffen, Lösungen liefern, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle ermöglichen und komplexe Probleme einfach erklären, sonst werden die lauten, extremen Ränder gestärkt.

Wahr ist aber auch, die Krisen sind nicht ohne Opfer und Einschränkungen zu bewältigen. Und wir müssen auch unsere Erwartungen an die Politik, an die Politiker, wirklich jedes Problem zu lösen, überprüfen und wieder vermehrt selber zupacken – Selbstermächtigung – ein gutes Mittel gegen Angst!

Daniel Mugler

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