Filmvorführung: Der Bauer und sein Prinz

Am Freitag, 10. Mai, haben wir im Laurenzi-Center gemeinsam mit der ÖDP und dem LBV den

Dokumentar-Film „Der Bauer und sein Prinz“ gezeigt.
Rund 60 Interessierte waren gekommen und haben gestaunt, was der Prince of Wales uns zu sagen hat.

Der Film zeigt einen Mann, der sich Gedanken um die Zukunft unserer Erde macht und der verstanden hat, wie wichtig es ist, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. Das hat er schon vor 35 Jahren erkannt: Seither betreibt er gemeinsam mit seinem Farm-Manager David Wilson ökologische Landwirtschaft ohne Kunstdünger und Pestizide, mit Fruchtwechseln, natürlichen Hecken als Weideabgrenzung, Mischanbau und artgerechter Tierhaltung. Und das mit Erfolg. Seine für Natur, Tiere und Menschen gesunde Landwirtschaft ist Vorbild für viele Bauern in Großbritannien geworden.

Kein Nischenmarkt

Sein Credo: Die ökologische Landwirtschaft ist kein Nischenmarkt und nicht nur für Wohlhabende. Das Problem sei unser Subventionssystem, das vor allem große und konventionelle Landwirtschaftsbetriebe unterstützt. Die Langzeitschäden, die Umweltbelastungen und die am Ende höheren Kosten werden dabei nicht einkalkuliert. Nachfolgende Generationen aber würden den Preis dafür zahlen müssen. Prinz Charles plädiert dafür, vor allem kleine Betriebe mit ökologischer Landwirtschaft zu unterstützen und damit gesunde Nahrung günstiger herzustellen als konventionelle.

Das biologische System basiere auf Harmonie und Gleichgewicht, so Charles. „Wir erwarten, dass die Natur uns alles gibt und geben nichts zurück“.

Rege Diskussion

Der Film, der in England und in anderen Ländern außerhalb der EU verboten ist, regte zu interessanten Gesprächen an, zum Beispiel über Solidarische Landwirtschaft (Solawi): Ein Landwirt erklärt sich hierbei bereit, biologisches Gemüse anzubauen, 50 bis 100 Menschen verpflichten sich dafür als feste Abnehmer. Bei Büdingen funktioniert diese Subventionierung im Kleinen schon mit 30 Abnehmern, berichtete ein Gast. Und die Warteliste sei lang. Auch ein Konzept für Kleinostheim?

Die Grünen setzen sich dafür ein, die EU-Subventionen für die Landwirtschaft in Höhe von 58 Milliarden Euro pro Jahr in Zukunft fairer zu verteilen.

Deshalb: Am 26. Mai die von den Grünen geforderte Agrarwende wählen!

… denn andere Subventionsverteilungen nach dem Nachhaltigkeitsprinzip sorgen auch bei regionalen Projekten vor Ort für eine andere Entscheidungsgrundlage.

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In Deutschland strömten 30.000 in die Kinos – in England ist der preisgekrönte Dokumentarfilm hingegen leider verboten!
https://enorm-magazin.de/kein-bauer-und-kein-prinz

Welch Zufall: am gleichen Tag besuchte Prinz Charles in Süd-Bayern einen Bio-Bauernhof, während im nordbayerischen Kleinostheim der Dokumentarfilm über sein Bio-Engagement lief:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/prinz-charles-zu-besuch-auf-bio-bauernhof-in-glonn,RPzyQXB

Tipp: Einleitungsfilm vom IASS Potsdam(Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung):
Link zum Kurz-Film: Let’s talk about soil (Lasst uns über Boden reden)

Auch wir haben eine Prinzen, der Öko-Pionier ist: Europas Landwirtschaft muss widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels werden, meint der Agrarökonom Felix Prinz zu Löwenstein – und warnt vor einem weiteren Dürresommer. Seine Empfehlung: Öko-Landbau

Bemerkenswerte Filmzitate*:

„Landwirtschaft unterscheidet sich sich wesentlich von anderen Wirtschaftszweigen. Denn ihr obliegt die langfristige Verantwortung für die kostbaren Lebensgrundlagen aus der Natur.“

„Wir müssen einsehen, dass wir selbst auch ein Teil der Natur sind und nicht getrennt von ihr existieren. Ich hatte einfach das ungute Gefühl, dass wir Gefahr laufen, die zukünftige Produktivität der Böden zu gefährden, falls wir uns nicht um deren Gesunderhaltung bemühen.“

Ich versuche unaufhörlich zu zeigen, wie wichtig die kleine Familienlandwirtschaft ist – weltweit. Von ihr hängt die Ernährungssicherheit ab. Wir können unser gesamtes Vertrauen nicht in riesige, industrielle Systeme legen, weil ihnen meiner Meinung nach die Balance fehlt und sie den Kern der Selbstzerstörung schon in sich tragen. Deshalb ist die Entwicklung und der Schutz kleiner Landwirtschaften entscheidend. Aber überall auf der ganzen Welt werden die Bauern von ihrem Land vertrieben – während wir hier sprechen.“

*Prinz Charles im Film „Der Bauer uns sein Prinz“

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