Zu dieser Frage hat die Kleinostheimer FDP am vergangenen Montag eingeladen, und wir haben mitdiskutiert. Die aktuelle Verkehrssituation in Kleinostheim wurde sachlich und mit vorliegenden Erkenntnissen beschrieben und mögliche Lösungen vorgeschlagen.
So ist der „Flickenteppich“ unterschiedlicher Geschwindigkeitsbereiche im Ortsgebiet einfach aufzulösen.
Es herrscht Einigkeit:
Mit einem durchgehenden Geschwindigkeitslimit von T30 wäre das ein Gewinn für alle.
Für Fußgängerinnen (alt & jung), Radfahrerinnen und auch die Autofahrerinnen, die ohnehin im Ort kaum schneller unterwegs sein dürften, wäre das eine spürbare Entlastung.
Interessant war die Aussage einer Teilnehmerin, dass es nicht nur um eine „Freiheitseinschränkung“ durch Tempo 30 für die Autofahrerinnen geht, sondern dass dies gegen den „Freiheitsgewinn“ der anderen Verkehrsteilnehmer (Ältere, Kinder, Fußgänger und Radfahrer) abzuwägen sei.
Die „Freiheitseinschränkung“ der Autofahrer*innen bedeutet „Freiheitsgewinn“ der anderen (schwächeren) Verkehrsteilnehmenden.
Insgesamt war es erfreulich, dass die örtliche FDP sich eher für ein flächendeckendes Tempo 30 im Ortsgebiet (außer B8) ausgesprochen hat.
Ferner wurde auch konstruktiv zu den Themen „Radwegenetz in Kleinostheim“ sowie „Radschnellverbindung Aschaffenburg-Hanau“ beratschlagt. Auch das Thema „autofreie Rennstraße“ wurde thematisiert.
Mit Dieter Steinbock (FDP, Verkehrsplaner i.R.) und Tino Fleckenstein (Grüne, ADFC) waren gleich zwei ausgewiesene Verkehrsexperten aus Kleinostheim mit am Tisch.
Es zeigte das Kleinostheim betreffende Themen in einer konstruktiven und lösungsorientierten Diskussion behandelt werden können. Schade, das nur wenige den Weg zu diesem Treffen fanden.
Vielen Dank an die FDP für diese gelungene und informative Veranstaltung.

Friedolf Bickel, Gemeinderat und Fraktiosvorsitzender B90/Die Grünen
friedolf.bickel@gruene-kleinostheim.de
Hintergrund: unser Antrag „Tempo 30 im Ortsgebiet“ wurde bereits im letzten Jahr genehmigt und befindet sich aktuell in der „Materiellen Prüfung“.
Ferner wurde unser Antrag „Beitritt zur Initiative Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit“ im Juni 2022 genehmigt. Die Initiative setzt sich seit 2021 dafür ein, dass das Straßenverkehrsrecht auf Bundesebene so angepasst wird, dass die Kommunen den Handlungsspielraum haben, eine generelle Beschränkung auf Tempo 30 umzusetzen.