Nachhaltiger Umgang mit Neu- und Ersatzinvestitionen und sparsamer Umgang mit Haushaltsmitteln

In Zeiten von Corona, wegfallender Steuereinahmen und Klimaerwärmung gewinnt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung.

Wir sind als Gemeinde und GemeinderätInnen gefordert sparsam mit den Haushaltsmitteln umgehen. Der wirtschaftliche/sparsame Umgang mit den verfügbaren Geldern sollte doch bei Entscheidungen Richtschnur sein.

Gerade jetzt, wo Steuereinnahmen fehlen und große Investitionen, die unabdingbar sind, anstehen, macht es Sinn zu überlegen, wie man und wofür man Geld ausgibt. Als Richtschnur sollte dafür die Nachhaltigkeits-Pyramide dienen. Sie sieht vor, sich zu überlegen, ob man Defektes reparieren, sich von anderen Gemeinden ausleihen kann oder gebraucht kaufen kann. Erst im letzten Schritt, wenn dies alles nicht möglich ist, sollte man zum Neukauf greifen.

Nachhaltiger Einkauf heißt auch, mit Blick in die Zukunft zu investieren. 

Wir möchten hier einige Beispiele nennen:
Die kürzlich beschlossenen neuen Bänke für die Maingauhalle: Die Bänke hätte man auch aufbereiten und neu streichen können. Sicherlich sind sie nicht mehr zeitgemäß und auch nicht besonders schön, aber mit neuen üppigen Pflanzen im Grün-Bereich, angelegt wie ein kleiner Park, hätte man den Platz ebenfalls aufwerten können und hätte noch etwas für die Natur getan.

Die Entscheidung, die alten dekorativen Lampen gegen neue LED-Lampen auszutauschen, um in Zukunft Strom zu sparen: Grundsätzlich befürworten wir das. Jedoch hätte man die alten Lampen mit LED-Leuchtmitteln ausstatten können (*1) und sie Zug um Zug komplett austauschen können, wenn sie tatsächlich defekt sind. Für das gleiche Geld hätte man eine Photovoltaik-Anlage auf das Gemeindedach installieren können. Damit hätte man einen größeren Beitrag zum Umweltschutz und Stromsparen geleistet, als das mit neuen Lampen der Fall ist.

Beschlussvorschlag:
Wir beantragen, dass die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat künftig die Nachhaltigkeits-Pyramide in den Entscheidungs-Prozess für Neuanschaffungen/Ersatzbeschaffungen mit einbezieht.


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2 Kommentare

  1. Hinsichtlich „Selber machen“ … hier verstehe ich nicht, warum jede Planung und/oder jede Vorstudie an Externe vergeben wird. Soviel ich weiß, beschäftigt die Gemeindeverwaltung gut ausgebildete Mitarbeiter/Innen – sind die nur für das Tagesgeschäft angestellt worden?

    aktuelles Beispiel: der Bahnhofsumbau wird vom Büro Obermeyer „vorgeplant“ (was ist denn damit gemeint? Was unterscheidet „Planung“ von „Vorplanung“?). „Am Donnerstag billigte der Gemeinderat das Honorar für Obermeyer, das sich inzwischen von knapp 45000 auf gut 81000 Euro erhöht hat“ (ME vom 31.Juli 2020). D.h. eine Erhöhung um 80 % wird einstimmig (?) akzeptiert. Ich habe jahrelang als freier Berater gearbeitet – solche Honorarerhöhungen sind im nicht-öffentlichen Bereich schwerlich zu ergattern. Und die Finanzierung hängt zu dem (lt. BM Neßwald) völlig in der Luft, wenn er hofft, „dass die Bahn möglichst viel davon (von den Investitionskosten in Höhe von 2,9 Mio EUR – Anm. von mir) übernimmt“. Frage: und wenn die Bahn die Kosten nicht übernimmt?

    Schöne Pyramide, sie muss aber auch umgesetzt werden.

  2. Zu diesem Thema kann ich die Film-Doku „Death by Design“ empfehlen (einfach mal ecosianen).
    Hier noch ein Link vom Bundesumweltministerium / Umwelt im Unterricht:

    „Handyproduktion – Umweltfolgen und Arbeitsbedingungen“:
    https://www.umwelt-im-unterricht.de/hintergrund/handyproduktion-umweltfolgen-und-arbeitsbedingungen/

    Elektronik-FAIRTRADE Schule: „Death by Design“: Brauchen wir wirklich immer das neueste Handy?
    https://www.elektronikschule.de/index.php/aktivitaeten-projekte-partnerschaften/umweltbildung/est-fair-trade-school