Ideen für weniger Flächenfraß 01/12/202130/11/2021 Erfreulich groß war das Interesse an der Onlineveranstaltung zum Thema Flächenfraß am 24. November. Rund 24 Teilnehmer*innen, darunter Gemeinderatsmitglieder, Mitglieder der Grünen, eine Landwirtin und ein Archäologe, diskutierten über den Flächenverbrauch in Kleinostheim. Zum Einstieg präsentierte Dr. Ruth Radl vom BUND Naturschutz interessante Zahlen, Fakten, Karten und Bilder aus Kleinostheim. Erschreckend: In Kleinostheim ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche von 1980 bis 2020 um mehr als 70 Prozent gestiegen, die Einwohnerzahl aber nur um rund 15 Prozent. Insgesamt wird (Stand 2020) 30% der gesamten Gemeindefläche als Siedlungs- und Verkehrsfäche genutzt. Für Wald, Wiesen und landwirtschaftliche Flächen bleibt immer weniger Platz. Das einhelliges Fazit der Teilnehmer*innen: Angesichts der Klimaentwicklung müssen wir gegensteuern und Flächen sparen oder effizient nutzen. Ideen dafür, wie das gehen kann, kamen schon an diesem Abend einige zusammen: verdichtet bauen, ökologische Vergaberichtlinien bei Gewerbegebieten einführen, Wohnungsleerstand vermeiden, Tiefgaragen und Parkdecks statt großer Parkplatzflächen bauen und natürlich, den Flächennutzungsplan für die Gemeinde überarbeiten. Mehr dazu im nächsten Mitteilungsblatt, bzw. in den folgenden Beiträgen. Carla Diehl, Gemeinderätin, Sprecherin des OVcarla.diehl@gruene-kleinostheim.de Daten Kleinostheim:[Gesamte Gebietsfläche: 1.388,76 ha] Siedlungs- und Verkehrsfläche in Kleinostheim Jahrhain % der GemeindeflächeEinwohner1980252,4818,18 7.1032021397,0028,608.1692020430,1930,518.164 Zuwachs von der Siedlungs und Verkehrsfläche absolut 980-2020: 177,71ha -> 70,39%Bei gleichzeitigem Zuwachs der Einwohnerzahl absolut 980-2020: 1.061 Einw. -> 14,94% Vergleich des Zuwachses von Siedlungs und Verkehrsflächen mit Nachbar-Kommunen (von 1980-2020): NachbarkommuneZuwachs in % aufsteigend:Großostheim27,6Hösbach27,6Karlstein27,9Aschaffenburg33,0Stockstadt34,2Goldbach34,5Glattbach40,9Kahl45,9Haibach46,7Mainaschaff48,0Johannesberg50,7Kleinostheim70,4 (!!!) Resultierende Fragen: Ist dies noch Klimaverträglich?Wie müssen wir mit den Flächen umgehen, um uns auf zukünftige Herausforderungen in der Klimakrise einzustellen? Definitionen: Siedlungs- und Verkehrsfläche:– Die „Fläche für Siedlung und Verkehr“ einer Gemeinde ist genau definiert und umfasst auch unbebaute und nicht versiegelte Flächen: Gebäude-und Freiflächen, Betriebsflächen, Erholungsflächen, Friedhöfe und Verkehrsflächen.– Im Gegensatz zu Waldanteilen, Landwirtschaft usw. Flächenverbrauch („Flächenfraß“)– UnterFlächenverbrauchversteht man die Umwandlung insbesondere von landwirtschaftlichen oder naturbelassenen Flächen in „Siedlungs-und Verkehrsfläche“ Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung:– Diese Daten werden vierjährlich erfasst und stammen aus dem Liegenschaftskataster. Veröffentlicht in der GENESIS-Datenbank des Bayerischen Landesamts für Statistik. https://www.statistikdaten.bayern.de Karten– Guten Karten findet man im Geoportal Bayern (Bayern Atlas). https://www.geoportal.bayern.de/bayernatlas
Nachtrag: Es hätten (natürlich) etwas mehr TeilnehmerInnen sein können. Sehr schade, dass kaum (gar keine?) „Nicht-Funktionsträger“ anwesend waren (außer meiner Wenigkeit). Und das wäre dann auch schon ein wichtiges, zukünftiges Ziel: die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren. Stellenweise hatte ich den Eindruck, auf einer CSU-Veranstaltung zu sein – was per se nichts Schlechtes ist. Gewünscht hätte ich mir aber ein erkennbareres grünes Profil. Vorschlägen, wie bspw. „Parkdeck am Bahnhof“ sollte m.E. lautstark widersprochen werden, stattdessen: grünes Schweigen. Flächenfraß lässt sich durch Begrünung von Dächern zwar verschönern, ändert aber nichts daran, dass wertvoller Ackerboden unwiederbringlich vernichtet wird. Und immer wieder zu beobachten: etwas Neues wird geschaffen, aber die Infrastruktur (Straßen, Abwasserkanäle, Stromleitungen, Gasleitungen, …) bleibt unverändert. Gewerbeansiedlungen sind von höchst komplexer Natur, da gibt es eine Menge an (positiven wie auch negativen) Rückkopplungen zu anderen Politikbereichen. Um diese aufzudecken und den BürgerInnen gegenüber zu bewerten, bedarf es daher notwendigerweise einer frühzeitigen Kosten-/Nutzenanalyse. Dieser (mein) Vorschlag stellt nicht nur eine vage „Idee“ dar, sondern entspricht konkretem Vorgehen in größeren Projekten. Antworten
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